Basiswissen Asthma

Asthma bronchiale

Hinweis der Redaktion zur überarbeiteten Nationalen VersorgungsLeitlinie Asthma (November 2020):

Die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Asthma wurde kürzlich in ihrer vierten Auflage veröffentlicht. Die aktualisierte Leitlinie enthält neue Empfehlungen, zum Beispiel zu den Themenfeldern „Therapie des Asthmaanfalls“, „Selbsthilfemaßnahmen“, „Berufswahl“, „Asthma in der Schwangerschaft“ oder „Rehabilitation“.

Interessierte können das Dokument auf den Internetseiten des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) kostenlos abrufen.

Kernaussagen

Die Grundprinzipien der Asthmatherapie bleiben unverändert: Reicht die Bedarfsmedikation nicht aus, sollen Patienten inhalative Corticosteroide (ICS) bekommen. Diese behandeln die der Erkrankung zugrundeliegende Entzündung. Neu ist: Für Patient*innen ab 12 Jahren ist in Stufe 1 und 2 alternativ eine ausschließlich bedarfsorientierte Anwendung der Fixkombination aus einem ICS in niedriger Dosis und Formoterol möglich.

„Die NVL betont, dass ein gutes Selbstmanagement der Erkrankten wichtig ist, um mit der chronischen Erkrankung und Akutsituationen umzugehen. Für Menschen mit berufsbedingtem Asthma kann sich die Frage stellen, den Beruf zu wechseln oder die Tätigkeit aufzugeben. Eine entsprechende Empfehlung durch die Ärztin oder den Arzt greift stark in das Leben Betroffener ein und muss gut überlegt sein. Experten empfehlen: Schwangere Frauen mit Asthma sollen über die Bedeutung der Asthmakontrolle und die Sicherheit der während der Schwangerschaft fortzuführenden medikamentösen Therapie beraten werden. Die Diagnose Asthma begründet allein nicht die Indikation für einen Kaiserschnitt.“ (Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien [ÄZQ-Meldung „Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma grundlegend überarbeitet“ in der Fassung vom 27.10.2020])

Alle Informationen zur Leitlinie finden Sie hier.

Quellen

Hinweis der Redaktion zur neuen S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma (April 2018):

In der Asthmaforschung ist in den letzten Jahren viel passiert. Die neue Asthma-Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) [unter der Beteiligung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie e.V. und der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie] greift diese Entwicklung auf und gibt mehr Spielraum in der Behandlung als bisher. Die medikamentöse Asthmatherapie kann so besser an die individuellen Bedürfnisse und die Symptome der Patienten angepasst werden. Die Behandlung orientiert sich damit stärker als bisher an der Symptomkontrolle und nicht am Schweregrad der Erkrankung. Theophyllin wird nicht mehr empfohlen. Die Bedeutung von nachweislich wirksamen nicht-medikamentösen Asthmatherapien wird hervorgehoben.

Weitere Informationen:

In Deutschland sind circa 5 % der Erwachsenen und 10 % der Kinder von Asthma bronchiale betroffen. Damit ist Asthma eine der häufigsten, im Kindesalter sogar die häufigste chronische Erkrankung („Volkskrankheit“).

Die Nationale VersorgungsLeitlinie [NVL 2018] definiert die Erkrankung wie folgt: „Asthma ist eine heterogene Erkrankung, die durch eine chronische Entzündung der Atemwege charakterisiert ist. Sie ist gekennzeichnet durch das Auftreten zeitlich und in Intensität variierender Symptome wie Atemnot, Giemen, Brustenge und Husten, sowie durch eine bronchiale Hyperreagibilität.“

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