Wichtiger Schritt in der Allergieforschung

Wichtiger Schritt in der Allergieforschung

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Der Botenstoff Immunglobulin E (IgE) spielt bei der Entstehung von Typ-I-Allergien (z.B. allergisches Asthma, allergische Rhinitis, Insektengiftallergie) eine wichtige Rolle. IgE löst beim Eindringen eines Allergens in den Körper verschiedene Abwehrmaßnahmen des Immunsystems aus, meist schon innerhalb weniger Minuten.

Einem Team dänischer und deutscher Wissenschaftler gelang es kürzlich, mit einem künstlich hergestellten Antikörper die Entstehung einer Allergie bereits auf Zellebene zu stoppen. Der Antikörper trägt die Bezeichnung 026 sdab und ist in der Lage, die Struktur von Immunglobulin (IgE) derart zu beeinflussen, dass dieser keine Entzündungsprozesse mehr einleiten kann. Die Allergiesymptome bleiben aus.

Bei weiteren Tests setzten die Forscher 026 sdab im Labor dem Blut von drei Patienten zu, die unter einer Allergie vom Soforttyp litten. Nach 15 Minuten Einwirkzeit sank die Menge des ursprünglich vorhandenen IgE im Blut auf 30 Prozent. Zudem fanden die Wissenschaftler in Blutproben von sechs Birkenpollenallergikern heraus, dass 026 sdab auch die Empfindlichkeit der basophilen Granulozyten gegen das Birkenpollenallergen Bet v 1 um 50 bis 95 Prozent verminderte.

Fazit

Die Behandlung von Allergien könnte durch künstlich hergestellte Antikörper wie 026 sdab künftig erleichtert und verbessert werden. Der im Labor getestete Ansatz ist vielversprechend, muss aber in größeren und detaillierteren Studien noch weiter erforscht werden.

Quelle

Jabs F et al (2018) Trapping IgE in a closed conformation by mimicking CD23 binding prevents and disrupts FcεRI Interaction. Nature Communications 9. DOI:10.1038/s41467-017-02312-7