Diesen Sommer gibt es wieder besonders viele Wespen. Durch das vorangegangene warme und trockene Frühjahr konnte sich die Insektenbrut sehr gut entwickeln. Mit einer Zunahme der Wespenstiche ist somit zu rechnen.
Wespen sind im Sommer und Herbst aktiv. Beim Essen im Freien oder auf Blumenwiesen können Menschen mit Wespen in Kontakt kommen.
Sich vor Insekten schützen
Der Duft von gebratenem Fleisch und offenstehenden Lebensmitteln lockt eine Vielzahl von Insekten an. Insektengiftallergiker müssen sich besonders auch beim Grillen im Freien vor herumfliegenden Wespen oder Bienen schützen. Die Tiere sollten nicht unnötig angelockt, Lebensmittel gut abgedeckt werden sowie Soßen und Dips nicht offen herumstehen. Sind sie einmal da, gilt es, sie nicht zusätzlich zu reizen wie etwas durch Anpusten oder wildem Herumfuchteln. Empfohlen wird, auf keinen Fall nach den Wespen zu schlagen, ein sanftes Wegschieben mit der flachen Hand ist ausreichend. Sollte es dennoch zu einem Wespenstich kommen, kann man den Schmerz an der Einstichstelle zum Beispiel mit Kühlung, Zitronensaft oder einer aufgeschnittenen Zwiebel lindern. Bei Wespenstichen im Mundraum oder bei einer vorliegenden Wespenallergie sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Allergische Reaktionen auf Insektengifte werden durch Eiweiße ausgelöst, die sich im Gift befinden.
Insektenstiche können folgende Reaktionen auslösen:
- Normale lokale Reaktionen ohne allergische Immunantwort mit einer Schwellung von weniger als 10 cm Durchmesser. Diese Schwellung klingt in der Regel innerhalb weniger Stunden wieder ab, wobei der Juckreiz an der Einstichstelle auch mehrere Tage anhalten kann.
- Schwere lokale, allergische Reaktionen mit einer Schwellung von über 10 cm Durchmesser. Sie hält länger als 24 Stunden, manchmal bis zu einer Woche.
- Schwere, allergische Systemreaktionen mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall – in sehr seltenen Fällen bis hin zum Kreislaufstillstand (anaphylaktische Reaktion).
Behandlung bei schwerer Insektengiftallergie
Menschen mit einer ärztlich diagnostizierten (Gespräch, Hauttest, Bluttest) schweren Insektengiftallergie können mit der spezifischen Immuntherapie (SIT) behandelt werden. Wird das Immunsystem über einen längeren Zeitraum (mindestens 3-5 Jahre) mit dem Insektengiftallergen konfrontiert, zeigen 95 % der Wespengiftallergiker bei einem erneuten Stich keine oder nur noch sehr schwache Reaktionen. Dieser Schutz hält nicht bei allen Betroffenen ein Leben lang. Ggf. kommt dann eine lebenslange Immuntherapie in Betracht.
Betroffenen Allergikern wird geraten, immer ein Notfallset für Insektenstiche mit sich zu führen.
Entwarnung Ende Oktober
Erleichterung gibt es spätestens Ende Oktober, denn dann ist die Wespenplage voraussichtlich vorbei.
Quellen
SAT.1
Titelbild: Rosel Eckstein / pixelio.de