Dass der Kontakt zu Pollen bei entsprechend empfindlichen Personen zu allergischen Beschwerden führen kann, ist bekannt. Die Gefahr, mit Pollen in Berührung zu kommen, herrscht aber nicht nur bei einem Aufenthalt im Grünen. Kleidung, die nach einem Aufenthalt im Freien in die Wohnung gebracht und dort abgelegt wird, „hinterlässt“ dort ebenfalls Pollen, der sich dann in den Innenräumen verbreiten und so auch nach der eigentlichen Pollensaison noch zu allergischen Symptomen führen kann.
Test in einer Pollenexpositionskammer
Die Industrie hat auf dieses Problem bereits reagiert und spezielle, mit einem Filtersystem ausgestattete Luftreiniger entwickelt. Am Allergiezentrum der Berliner Charité hat man nun eines dieser Geräte näher untersucht. Dafür standen vier Probanden, junge erwachsene Patienten mit einer pollenallergischen Rhinitis und/oder Konjunktivitis zur Verfügung. Sie unterzogen sich einem dreistufigen Test in einer Pollenexpositionskammer. In der ersten Phase lief zunächst 30 Minuten lang in einem Abstand von 150 Zentimeter ein Luftreiniger, um herauszufinden, ob das Gerät als solches einen Einfluss auf die Beschwerden der Probanden hat. In der sich anschließenden zweiten Phase waren die Allergiker für 90 Minuten einer Konzentration von 4000 Graspollen/Kubikmeter ausgesetzt. Der Luftreiniger lief dabei ohne Filtereinsatz. In der dritten Testphase war der Luftreiniger wieder komplett zusammengebaut und lief bei gleicher Pollenkonzentration ebenfalls über 90 Minuten.
Symptome an Augen, Nase und Bronchien
Die Wissenschaftler maßen bei den Probanden während der drei Testphasen die Symptome an Augen (Rötung, Tränen, Reizung, Jucken), Nase (Niesen, Verstopfung, Triefen, Jucken) sowie den Bronchien (Husten, Asthma, Kurzatmigkeit, Giemen). Zur Verwendung kamen dabei sogenannte Symptomscores. Für jedes Symptom wurden Punkte vergeben: 0 Punkte bedeuteten keine Beschwerden, 3 Punkte heftige Beschwerden. Während der ersten Phase gab es kaum Beschwerden. In der zweiten Testphase traten hingegen Beschwerden auf, die Symptomscores lagen hier zwischen 4 und 6. In der dritten Phase fielen die Symptomwerte wieder deutlich, auf unter 1 Punkt, zurück.
Fazit
Die Autoren resümieren, dass der getestete Luftreiniger die durch Graspollen verursachten Symptome in einem Innenraum effektiv vermindert hat. Da jedoch nur wenig finanzielle Mittel für die Studie zur Verfügung standen, konnte nur mit vier Probanden getestet werden. Es gilt daher, größere Untersuchungen und deren Ergebnisse abzuwarten.
Quellen