Weltweit größte Allergiestudie zu genetischen Risiken allergischer Erkrankungen

Weltweit größte Allergiestudie zu genetischen Risiken allergischer Erkrankungen

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Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) und der Charité beschäftigten sich mit der Frage, ob es Gene gibt, die das Risiko für alle Allergien erhöhen oder ob eine allergische Erkrankung die andere bedingt. Für die sogenannte SHARE-Studie, die weltweit größte Studie zu genetischen Risiken allergischer Erkrankungen, wählte man einen neuen Ansatz: Die drei häufigsten allergischen Erkrankungen – Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma – wurden gemeinsam unter die Lupe genommen.

Die Forscher untersuchten die Datensätze von 360.000 Studienteilnehmern. Sie verglichen die in den Genomen von 180.000 Patienten identifizierten Varianten mit denen von 180.000 Kontrollpersonen.

136 allergierelevante Genregionen identifiziert

Insgesamt identifizierte man 136 Genregionen, die das Risiko erhöhen, eine oder mehrere allergische Erkrankungen zu entwickeln. Diesen konnten 244 mögliche Krankheitsgene zugeordnet werden, von denen die meisten an der Regulation des Immunsystems beteiligt sind. Offenbar gibt es eine genetische Prädisposition für die Überreaktion des Immunsystems, die allen allergischen Erkrankungen gemeinsam ist. Ob es letztendlich zu einer Allergie kommt und zu welcher, hängt – so vermuten die Wissenschaftler – von weiteren genetischen Faktoren und von Umwelteinflüssen ab.

Die Experten erhoffen sich durch die Erkenntnisse neue gezielte diagnostische und therapeutische Ansätze.

Quellen

Ferreira MA et al (2017) Shared genetic origin of asthma, hay fever and eczema elucidates allergic disease biology. Nat Genet 49 (12): 1752-1757. DOI: doi:10.1038/ng.3985

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)