Welchen Einfluss unsere Umgebungsluft auf Allergien hat

Welchen Einfluss unsere Umgebungsluft auf Allergien hat

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Unsere Atemluft beinhaltet je nach Umgebung eine Vielzahl verschiedener Stoffe. In vielen Fällen sind sie unbedenklich, jedoch können feinste allergene Partikel für unangenehme Reaktionen und chronische Krankheiten verantwortlich sein. Welche Symptome die luftgetragenen Allergene auslösen, welche Stoffe für Allergiker problematisch sind und wie man sich schützen kann, zeigt dieser Beitrag.

Auswirkungen von allergenen Stoffen in der Luft

Allergene in der Luft machen sich entweder beim Einatmen oder durch Einwirkung auf die Haut bemerkbar. Sie äußern sich bei der Inhalation in Form von Atemwegsbeschwerden wie Hustenreiz, Asthma oder allergischer Rhinitis, besser bekannt als Heuschnupfen.

Weitere Symptome sind juckende und tränende Augen sowie Kopfschmerzen. Der Kontakt mit der Haut kann zudem chronische Hautkrankheiten wie Neurodermitis verursachen. Trockene Haut und quälender Juckreiz sind die Folge.

Diese Substanzen sammeln sich in der Umgebungsluft

Luftgetragene Allergene kommen in Innenräumen sowie im Freien gleichermaßen vor. Im Folgenden eine kurze Übersicht, welche Stoffe potenziell problematisch sind:

Pflanzenpollen

Während im Inneren technische Hilfsmittel fast keimfreie Luft ermöglichen, ist dies im Außenbereich bedeutend schwieriger. Ein großes Leiden für viele Allergiker ist deshalb vorwiegend im Frühjahr und Sommer der Pollenflug. Bäume, Gräser, Getreidepflanzen oder Kräuter – die meisten reagieren empfindlich auf gleich mehrere Pflanzenarten. Trockenes, warmes und windiges Wetter begünstigt die Pollenbelastung.

Hausstaub

Hausstaub ist ein Überbegriff für eine ganze Reihe an verschiedenen Stoffen, die sich in geschlossenen Räumen ansammeln. Je nach Lebensweise enthält er unterschiedliche Bestandteile, beispielsweise:

  • Hautschuppen von Menschen und Tieren
  • Textilfasern
  • Nahrungsreste
  • Menschen- und Tierhaare
  • Hausstaubmilben und deren Exkremente
  • Bakterien, Viren

Besonders relevant für Allergiker sind einerseits Hausstaub- und Vorratsmilben sowie deren Kot. Wer in Innenräumen ohne Erkältung unter tränenden Augen, Kopfschmerzen oder Atemwegsbeschwerden leidet, sollte sich auf eine Milbenallergie testen lassen.

Andererseits sind Tierhaare ein möglicher Auslöser. Genauer gesagt besteht die Gefahr nicht in den Haaren selbst, sondern in Eiweißen, die sich etwa im Speichel oder Hautschuppen des Tiers ansammeln. Besonders Katzenbesitzer sind häufig von einer Tierhaarallergie betroffen.

Schimmelpilzsporen

Schimmel findet man nicht nur in feuchten und schlecht belüfteten Innenräumen, sondern praktisch überall. Betroffene reagieren allergisch auf die Sporen oder Bruchstücke von Schimmelpilzen, von welchen es Schätzungen zufolge mehr als 250.000 Arten gibt. Am höchsten ist die Belastung im Sommer oder Herbst.

Duftstoffe

Die meisten Duftstoffallergien zeigen sich erst bei direktem Hautkontakt, allergenhaltige Luft kann jedoch ebenso eine Reaktion auslösen. Vorsicht ist also bei Räucherstäbchen, Raumdüften, Duftkerzen und Co. geboten. Kopfweh und Asthma-Anfälle sind häufige Beschwerden, die durch reizende Duftstoffe ausgelöst werden.

Feinstaub

Umwelt- bzw. Luftschadstoffe sind für Allergiker ebenfalls problematisch. Feinstaub ist allerdings nicht selbst die Ursache für allergische Reaktionen. Stattdessen belastet er die Atemwege zusätzlich und verstärkt Symptome von Asthma oder Heuschnupfen.

Allergene Substanzen am Arbeitsplatz

Unter den Top 10 der häufigsten Berufskrankheiten in Deutschland befinden sich allergische Erkrankungen im Bereich der Haut und der Atemwege. Verantwortlich dafür sind etwa Desinfektions-, Wasch- oder Bleichmittel, Nutztiere, Futtermittel, Mehl- oder Holzstäube.

Welche Präventionsmaßnahmen gibt es?

Gibt es Abhilfe gegen allergene Substanzen in der Luft? Glücklicherweise lautet die Antwort in den meisten Fällen Ja. Diese und weitere Maßnahmen können helfen, die Belastung zu verringern:

Kontakt vermeiden

Die einfachste Präventionsmaßnahme ist das Meiden der betreffenden Stoffe. Für Pollenallergiker bedeutet dies beispielsweise, die Fenster nur morgens und abends zu öffnen oder nur nach einem ausgiebigen Regen spazieren zu gehen. Bei einer Duftstoff-Unverträglichkeit ist es hilfreich, auf unparfümierte Waschmittel und Cremes umzusteigen und auf Raumdüfte komplett zu verzichten.

Häufiges Reinigen

Für Hausstaubmilben- und Tierhaarallergiker ist eine regelmäßige Reinigung aller Textilien empfehlenswert, damit sich weniger Teilchen ablagern. Dazu gehören nicht nur Bezüge, sondern auch Decken und Kissen selbst. Für die Bodenreinigung ist es ratsam, beim Staubsaugen auf antiallergene Filter zu setzen und in regelmäßigen Abständen zu wischen.

Histaminarme Ernährung

Histamin ist im menschlichen Körper einer der zentralen Akteure bei Immunreaktionen. Eine gesunde, histaminarme Ernährung kann allergische Symptome daher abschwächen. Wichtig ist, auf frische Produkte zu achten und möglichst selbst zu kochen, da sich Histamin im Prozess des Verderbens bildet.

Angemessene Luftfeuchtigkeit

Die Raumluft sollte nicht zu feucht sein, um Schimmelbefall in der Wohnung zu verhindern. Besonders Küche und Bad müssen sauber und trocken gehalten werden. Zu viele Pflanzen erhöhen ebenfalls die Luftfeuchtigkeit und lassen Raum für die Verbreitung von Schimmelpilzsporen.

Luftreiniger

Die besten Luftreinigungsgeräte verringern die Schwebeteilchen in der Luft um bis zu 99 %. Hausstaub, Schimmelsporen, Feinstaub oder Krankheitserreger haben so keine Chance, sich auszubreiten. Ein solches Gerät anzuschaffen, ist zwar nicht günstig, lohnt sich aber trotzdem dank der gesteigerten Lebensqualität.

Gute Luft beugt Allergien vor

Von Pollen über Staub und Schimmel bis zu Duftstoffen – unsere Umgebungsluft ist voll von Schwebeteilchen, die für Allergiker oft ein großes Problem darstellen. Für sie ist daher eine gute Luftqualität Voraussetzung, um Symptomen vorzubeugen oder diese zu lindern. Leider lässt sich die Umgebungsluft nicht immer kontrollieren. Gerade im Eigenheim oder am Arbeitsplatz können die hier vorgestellten Maßnahmen aber helfen, die eigene Lebensqualität zu verbessern.