In Deutschland leiden nur etwa 2 bis 5 Prozent der Menschen an einer nachgewiesenen Nahrungsmittelallergie. Wissenschaftler fordern daher ein differenziertes Vorgehen bei der Diagnose von Lebensmittelunverträglichkeiten und deren Behandlung.
Für Menschen mit „echten“ Unverträglichkeiten und Allergien gegen Nahrungsmittel oder deren Inhaltsstoffe sind Lebensmittel ohne z. B. Gluten oder Laktose eine echte Hilfe, für alle anderen ist deren Nutzen fraglich.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben nicht zugenommen
Viele Menschen glauben, dass Lebensmittel, die frei von Gluten, Laktose oder anderen Inhaltsstoffen sind, besonders gesund sind. Ist das wirklich so? Jan Frank von der Universität Hohenheim ist überzeugt: „Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben in den letzten Jahren nicht zugenommen“.
Wer als gesunder Mensch auf Lebensmittel ohne Gluten oder Laktose zurückgreift, tut sich nichts Gutes. Ein Beispiel: Gluten ist das Klebereiweiß im Getreidekorn – Nahrung ohne Gluten hat oft auch einen geringeren Vollkornanteil. Doch Vollkorn- und Milchprodukte sind gesund und werden von den meisten Deutschen gut vertragen.
Es gibt aber auch diese Fälle: Menschen, die bestimmte Lebensmittel nicht vertragen, obwohl sie keine nachgewiesene Allergie oder Unverträglichkeit haben. Ernährungsexperte Frank empfiehlt hier einen Kompromiss: „Wer das Gefühl hat, bestimmte Nahrungsmittel nicht gut zu vertragen, sollte diese reduzieren, aber sie im Sinne einer ausgewogenen, vielfältigen Ernährung nicht komplett weglassen.“
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