Renovieren von Innenräumen: Farben, Lacke und Co.

Renovieren von Innenräumen: Farben, Lacke und Co.

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Wandfarben, Lacke und Lasuren: beim Renovieren kommen verschiedenste Materialien zum Einsatz. Allergiker sollten im Vorfeld einer Renovierung entweder im Baumarkt oder mit dem beauftragten Handwerker klären, welche Materialien in den eigenen vier Wänden verwendet werden können, um später keine unangenehmen Überraschungen zu erleben. In den Sicherheitsdatenblättern (SDB) von Renovierungsprodukten sind zwar alle möglichen gesundheitlichen Risiken und allergieauslösenden Stoffe (ab einem Gehalt von 0,1 Prozent) aufgelistet. Diese Informationen bieten allerdings keine Grundlage für eine Positivbewertung der Allergikertauglichkeit, sondern nur in manchen Fällen „Ausschlusskriterien“. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an den Hersteller.

Farben, Lacke und Tapeten

Farben und Lacken können gesundheitsschädigende Stoffe wie Aldehyde, Ammoniak, Anilin, Benzol, Blei, Butanole, Cadmium, Citrusterpene, Methanol, Phenol, Phthalsäure, Polyurethane, Styrol, Terpene, Toluol und Xylol enthalten. Auf Farben und Anstriche, die Lösungsmittel enthalten, sollten Allergiker verzichten und diese durch Naturharzlacke und wasserlösliche Dispersionsfarben ersetzen. Aber aufpassen: nicht immer sind Natur- oder Biofarben eine Alternative. Zum Teil lösen auch diese Farben Schleimhautreizungen oder Kopfschmerzen aus, wenn zum Beispiel Terpene beigefügt sind. Experten empfehlen Allergikern, Silikat- und Kalkfarben für den Anstrich zu verwenden.

Tapeten sollte man sich mit Blick auf die Inhaltsstoffe vor dem Kauf genau anschauen. Kunstharzkleber, Kunststoffe und Konservierungsmittel machen eine Tapete zwar robuster, sie können aber bei empfindlichen Personen Allergien auslösen. Wählen Sie als Allergiker besser eine Papier- oder Raufasertapete.

Leitfaden „Allergien und Beschichtungsstoffe“
Der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. hat einen informativen Leitfaden zum Thema „Allergien und Beschichtungsstoffe“ herausgegeben.

Teppich- und Holzböden

Wer sich für einen Teppichboden entscheidet, sollte folgendes im Hinterkopf haben: Viele Wollteppiche enthalten das Insektizid Permethrin, Schwermetalle, Kunststoffe und optische Aufheller. Allergiker greifen besser zu unbehandelter Ware.

Holzböden sind bei vielen Mietern und Hausbesitzern beliebt. Diese Böden müssen nicht zwingend fachmännisch lackiert und versiegelt werden. Ein selbst geölter Boden oder bereits geöltes Parkett zum Kaufen „halten“ genauso. Darüber hinaus geben die derart präparierten Böden weniger Schadstoffe ab und sorgen für ein angenehmeres Raumklima.

Gut lüften

Besonders in den ersten Wochen nach einer Renovierung sollte gut und regelmäßig gelüftet werden, denn Anstriche, Baumaterialien, Böden und neue Möbel geben chemische Dämpfe ab.

Quellen

Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.

Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.