Reisevorbereitung für Allergiker

Reisevorbereitung für Allergiker

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Allergiker sollten bei der Reisevorbereitung einiges beachten, um ihren Urlaub unbeschwert genießen zu können. Die Schwere der jeweiligen Allergie bestimmt dabei das Vorgehen. Bei leichten Allergien, die keine regelmäßige medikamentöse Behandlung erfordern, ist in der Regel keine kritische Situation zu erwarten. Bei einer bekannten Sonnenallergie kann der Hautarzt die Symptome z. B. durch Medikamente im Vorfeld lindern. Wichtig ist es, sich im Urlaub nur langsam der Sonne auszusetzen. Hautbedeckende Bekleidung sowie die Anwendung möglichst fettfreier Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50) sorgen für zusätzlichen Schutz.

Bei schweren Allergieformen (Nahrungsmittel, Wespengift) und allergischem Asthma, bei denen Kortison oder Antihistaminika eingenommen werden müssen, sollten sich Betroffene genau informieren, ob am Urlaubsort ein Kontakt mit dem Allergen zu erwarten ist. Sinnvoll ist es in jedem Fall, ein Notfallkit mit sich zu führen. Zudem sollte man sich im Vorfeld der Reise über ärztliche Notdienste im Urlaubsland informieren und sich die entsprechenden Notrufnummern notieren.

Checkliste zur Vorbereitung

Die Checkliste der European Centre for Allergy Research Foundation (ECARF) fasst wesentliche Punkte für die Reisevorbereitung zusammen. Nachfolgend ein leicht modifizierter Auszug:

Allgemein gilt:

  • Informieren Sie sich zur medizinischen Versorgung vor Ort (Ärzte, Apotheken).
  • Erkundigen Sie sich, ob im Urlaubsland Allergien verbreitet sind und ob es eine gesetzliche Deklarationspflicht für Allergene gibt.
  • Nehmen Sie alle wichtigen medizinischen Dokumente in doppelter Ausführung (Kopie) mit.
  • Packen Sie wichtige Medikamente in doppelter Ausführung ein.
  • Installieren Sie eine Übersetzungsapp auf Ihrem Smartphone oder nehmen Sie ein Wörterbuch mit.

Bei der An- und Abreise sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Erkundigen Sie sich im Voraus, ob im Flugzeug oder auf dem Schiff allergenarme Speisen angeboten werden. Falls ja, buchen Sie diese im Voraus. Falls nein, nehmen Sie sich eigenes Essen mit. Falls Sie nicht alles aufgegessen haben, müssen Sie auf die Einfuhrbestimmungen für Lebensmittel im Zielland achten.
  • Informieren Sie den Reiseveranstalter schon vor der Buchung über ihre Allergie.
  • Notfallmedikamente mit ärztlicher Bescheinigung und der Allergiepass gehören ins Handgepäck.
  • Packen Sie feuchte Tücher ein, um Flächen abwischen zu können.

Bei Reisen vor Ort denken Sie an

  • genügend Snacks und Essen für unterwegs
  • das rechtzeitige Buchen von Spezialmenüs (z. B. bei Inlandsflügen oder Fährüberfahrten) oder die Mitnahme eigener Lebensmittel

Unterkünfte und Hotels

  • Alle Hotels und Unterkünfte über die Allergie informieren.
  • Anforderungen an das Zimmer mitteilen (Encasings, rauchfrei, keine Haustiere, teppichfreie Böden etc.)
  • Anforderungen an Mahlzeiten mitteilen

Restaurants

  • Recherchieren Sie eine Liste mit Restaurants, die Ihnen gefallen.
  • Informieren Sie sich über Allergenmanagement, Allergenkennzeichnung und Alternativangebote im (Hotel-)Restaurant.
  • Bereiten Sie einen Zettel in Landessprache und Englisch mit der Information vor, auf welche Allergene Sie reagieren.

Hilfreich ist es zudem, sich vorab, z. B. im Internet, über Restaurants, Imbissstände, Supermärkte oder Cafés vor Ort zu informieren, um dann eine entsprechende Auswahl zu haben.

Sprachführer und Allergie-Wörterbuch

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) hat einen Sprachführer für Allergiker herausgegeben. Dieser beinhaltet u. a. Informationen zur Lebensmittelkennzeichnung im Ausland sowie Sprachtabellen für Lebensmittel. Dort sind über 70 Lebensmittel aufgelistet, die oft Allergien auslösen, und in elf europäische Sprachen übersetzt. Der Sprachführer kann per E-Mail angefordert werden:  info@daab.de.

Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland bietet auf seiner Internetseite ein kostenfreies Allergie-Wörterbuch an. Über 130 Lebensmittel sind in 25 Sprachen übersetzt worden. Das Lexikon ist ein wertvoller Begleiter für Lebensmittelallergiker im Urlaub, sei es für den Besuch im Restaurant oder beim Einkauf im Supermarkt.

Auf allergenfreie Regionen ausweichen

Pollenallergiker haben die Möglichkeit, allergenarme Regionen wie etwa das Hochgebirge ab 2000 Metern Höhe als Reiseziel zu wählen. In den Alpen ist zudem die Gräserblüte mit nur etwa zwei Wochen sehr kurz, so dass dort im Juli ab einer Höhe von 1400 Metern die Luft weitgehend rein ist. Auch Hausstauballergiker profitieren von einem Aufenthalt in höheren Lagen. Ein Urlaub am Meer lindert die Beschwerden von Heuschnupfengeplagten. Ferien an der Nord- und Ostseeküste oder an den Atlantikküsten, z. B.  in Frankreich oder Spanien, bieten sich hier an.

Quellen und weitere Informationen:

DAAB

allergie.de

Allergieinformationsdienst