Herbstzeit ist auch Pilzsaison. Wer derzeit durch die heimischen Wälder wandert, findet eine Vielzahl an Pilzen, die zum Teil essbar sind und zu leckeren Speisen wie Pilzpfannen oder -soßen verarbeitet werden können. Herbsttrompete, Stockschwämmchen, Pfifferlinge, Steinpilze und viele weitere Pilzsorten zählen zu den Speisepilzen. Die meisten Speisepilze zählen zu den sogenannten Basidiomycetes oder auch Ständerpilzen.
Pilzsporen in der Luft können allergische Reaktionen, Heuschnupfen bis hin zu Asthma bronchiale auslösen. Menschen mit einer bereits bestehenden Atemwegsallergie reagieren besonders empfindlich darauf und die Symptome zeigen sich schnell. Darüber hinaus können Personen, die zum Beispiel beruflich viel Kontakt mit Ständerpilzen haben, über eine Typ-IV-Sensibilisierung kontaktallergische Ekzeme oder einer Nahrungsmittelallergie bekommen.
Nahrungsmittelallergien auf Ständerpilze sind selten
Ansonsten treten Nahrungsmittelallergien auf Ständerpilze nur sehr selten auf. Vor allem der Steinpilz wurde als Ursache einer allergischen Reaktion (allgemeiner Juckreiz, Bauchschmerzen, Durchfall, Urtikaria, Asthma, Anaphylaxie) identifiziert. Auch exotische Pilzsorten wie die asiatischen Mu-Err- oder Shiitake-Pilze sind in der Lage, allergische Reaktionen auszulösen. Das Kochen der essbaren Pilze beeinflusst deren Allergenität kaum.
Eine Allergie auf Ständerpilze ist nicht immer leicht zu erkennen. Dem Arzt stehen verschiedene Verfahren (Pricktest, Scratchtest, Epikutantest) zur Verfügung, mit denen eine Pilzallergie diagnostizierbar ist. Häufig wird bei diesen Tests aber auch „nur“ eine Pilzintoleranz (Idiosynkrasie) festgestellt.
Häufiger ist eine Pilzintoleranz
Pilze bestehen hauptsächlich aus Wasser, Eiweiß, Kohlenhydraten, Fasern, Mineralstoffen, Vitaminen und Aminosäuren. Unter einer Pilzintoleranz ist eine meist angeborene oder im Laufe des Lebens erworbene Überempfindlichkeit gegenüber Pilzen zu verstehen.
Bei dieser Unverträglichkeit reagiert das Immunsystem meist auf das Pilzeiweiß. Der mit der Nahrung aufgenommene Pilz wird als Antigen bekämpft. Die Symptome treten etwa 15 Minuten bis vier Stunden nach dem Verzehr der Pilze auf.
Bei Übelkeit und Bauchschmerzen zum Arzt
Generell gilt: Menschen mit einer Pilzallergie oder -unverträglichkeit sollten keine Pilze oder mit Pilzen verfeinerte Lebensmittel essen, um sich nicht unnötig dem Risiko einer allergischen Reaktion auszusetzen. Wer nach dem Verzehr von Pilzen Bauchschmerzen und Übelkeit verspürt, muss einen Arzt aufsuchen, der die Ursache der Beschwerden (Pilzallergie, Vergiftung? etc..) abklärt.
Weitere Informationen:
Quellen
Pilzverein Augsburg Königsbrunn
allergie-frei (http://www.allergie-frei.info/2015/09/07/die-pilz-allergie/)