Nickel- und Kobaltallergie im Friseurhandwerk

Nickel- und Kobaltallergie im Friseurhandwerk

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Beschäftigte im Friseurhandwerk haben täglich längeren Hautkontakt mit vielen Metallwerkzeugen. Durch die Freisetzung von Nickel und Kobalt ist dadurch ein erhebliches Gesundheitsrisiko in Bezug auf die Entwicklung von Allergien gegeben, wie eine aktuelle Studie der Universität Osnabrück zeigt. Ziel der Untersuchung war es, das Auftreten von Nickel- und Kobaltallergien im deutschen Friseurhandwerk zu eruieren.

Dazu wurden 475 Metallwerkzeuge aus dem Friseurhandwerk wie Scheren, Abteilklammern, Haarclips, Pinzetten, Rasiermesser, Rührbesen, Handbrausen und Häkelnadeln in drei norddeutschen Bundesländern näher untersucht. Die Werkzeuge wurden bei der täglichen Arbeit genutzt und waren zum Teil auch schon länger im Gebrauch.  Zusätzlich befragte man 70 Friseurinnen und Friseure mit einem standardisierten Fragebogen, um Daten über die getesteten Werkzeuge sowie die Prävalenz von Nickel– und Kobaltallergien zu erheben.

Nickel-Freisetzung besonders hoch in der vorliegenden Studie

Die Ergebnisse der Untersuchung: Der Chemo-Nickel-Test zeigte, dass 131 von 475 Metallwerkzeugen (27,6 Prozent) Nickel freisetzen, beim Chemo-Kobalt-Test waren es 10 von 475 Metallwerkzeugen (2,1 Prozent). Die Erstautorin der Studie, Cara Symanzik, erklärt: „Alle kobaltfreisetzenden Metallwerkzeuge setzten gleichzeitig Nickel frei und nickelfreisetzende Werkzeuge fanden sich in jedem besuchten Friseursalon unabhängig vom Preissegment und der geografischen Lage“.

Die in dieser Studie festgestellte besonders hohe Nickel-Freisetzung könnte – so Cara Symanzik – auf die Diversität der untersuchten Metallwerkzeuge zurückzuführen sein. Die Kobalt-Freisetzung war im Vergleich zu Untersuchungen in anderen Berufsfeldern moderat.

Nickel- und Kobaltallergien im Friseurhandwerk

Nickel– und Kobaltallergien kommen im Friseurhandwerk häufig vor. In der vorliegenden Studie litten 11,4 Prozent der 70 befragten Friseurinnen und Friseure an einer Nickelallergie und 2,9 Prozent zusätzlich an einer Kobaltallergie. Um eine Kontaktallergie zu vermeiden, kommt präventiven Maßnahmen eine wichtige Bedeutung zu.

Fazit

Die vorliegende Studie zeigt, dass Metallwerkzeuge, die nach geltenden EU-Vorschriften hergestellt werden, immer noch Quellen der Nickelbelastung sein können, beispielsweise dann, wenn die nickelfreie Beschichtung bei längerem Gebrauch unzureichend ist. Grenzwertregelungen für die Verwendung von Kobalt in Metallwerkzeugen fehlen bislang, bemängeln die Autoren der Publikation.

Quelle

idw-online