Bei der Behandlung von Asthma kommen zwei Medikamentengruppen zum Einsatz: Reliever und Controller. Während die Reliever die Atemwege erweitern und Symptome kurzfristig bekämpfen, werden Controller gegeben, um die Entzündung in den Atemwegen langfristig zu vermindern. Die nach dem derzeitigen Wissensstand wirkungsvollsten Controller sind Glukokortikoide. Während manche Asthmapatienten auf eine Therapie mit Glukokortikoiden gut ansprechen, tun andere dies nicht. Warum das so ist, war lange unklar. Wissenschaftler aus England haben nun ein Molekül gefunden, das die Wirkung von Glukokortikoiden im Rahmen einer Asthmatherapie beeinträchtigt.
PP5 blockiert die Wirkung von Glukokortikoiden
Die Forscher konnten zeigen, dass das Molekül Protein Phosphatase 5 (PP5) die Wirkung von Glukokortikoiden blockiert. Vor allem in der Lunge von Patienten mit schwerem Asthma fand man im Vergleich zu Gesunden erhöhte Mengen von PP5. Abhängig davon, ob die Zellen wenig oder viel PP5 aufwiesen, reagierten sie besser oder schlechter auf die Gabe der anti-entzündlichen Medikation.
Nach Ansicht der Wissenschaftler müssen nun die genauen Mechanismen ergründet werden, über die PP5 die Behandlung beeinflusst. Möglicherweise stört PP5 die Funktion des Rezeptors, an den die Glukokortikoide binden. Geklärt werden soll auch, ob PP5 als Biomarker verwendet werden kann, um frühzeitig Patienten zu identifizieren, die vermutlich schlecht auf die herkömmliche Therapie ansprechen.
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