Multivitamine und Lebertran: Verantwortlich für Asthma?

Multivitamine und Lebertran: Verantwortlich für Asthma?

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Wer hat sie nicht schon einmal eingenommen: Multivitaminpräparate. In Zeiten großer Hektik und nicht ausgewogener Ernährung sollen sie den Körper schnell und unkompliziert mit den notwendigen Vitaminen versorgen. Dass die ganze Sache auch ungesund werden kann, zeigt eine Studie aus Norwegen.

Die norwegische Forschergruppe beobachtete 11 Jahre lang 16.952 Frauen und Männer, die täglich über einen längeren Zeitraum (≥ 3 Monate) Multivitaminpräparate und / oder Lebertran eingenommen hatten. Sie verglichen die Resultate mit denen einer Kontrollgruppe. Das Ergebnis: Die Einnahme von Multivitaminpräparaten war mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko für Asthma verbunden. Die alleinige regelmäßige Einnahme von Lebertran oder die gemeinsame regelmäßige Einnahme von Multivitaminpräparaten und Lebertran brachte dabei ähnliche Resultate.

Vitamin A ist schuld

Wahrscheinlich – so die Annahme der Wissenschaftler – seien die hohen Vitamin-A-Anteile in den Präparaten verantwortlich für die Asthmaentstehung. Hohe Konzentrationen an Vitamin A können in der Lunge eine akute, lokale Vergiftung bewirken, die dann zu Asthma führt. Entwarnung gibt es für die Vitamine E und D: Hier sehen die Forscher keine Gefahr für die Gesundheit.

Fazit

Bekanntlich essen Norweger viel Fisch, der reich an Vitamin A ist. Ob dieser Umstand zum erhöhten Auftreten von Asthma bei den Teilnehmern geführt hat oder ob noch andere Faktoren eine Rolle spielten, müssen weitere, großangelegte Studien zeigen. Die Wissenschaftler aus Norwegen sehen sich zumindest in ihrer Annahme bestätigt, dass ein Zusammenhang zwischen Asthmaerkrankungsrisiko und der Einnahme von Multivitaminsupplementen und Lebertranpräparaten besteht. Bereits frühere Untersuchungen hätten ähnliche Ergebnisse geliefert.

ERJ Open Res 2015; 1: 00036-2015 | DOI: 10.1183/23120541.00036-2015