Jeder und jede musste sich in den letzten Monaten pandemiebedingt an das Tragen einer Maske gewöhnen. Masken bremsen die fein verteilten, festen und flüssigen Stoffe in der Ausatemluft. Damit schützt man als Maskenträger vor allem die Menschen in der Umgebung – weniger sich selbst.
Abgesehen von der ungewohnten Bedeckung der Mund-Nasen-Partie bewirken die heißen Sommertemperaturen unweigerlich eine verstärkte Schweißabsonderung unter den Masken, was – wenn zusätzlich noch ein Innenvlies eingearbeitet ist – zu Hautirritationen und Juckreiz im Mund-Nasen-Bereich führen kann.
Polnische Wissenschaftler haben mehr als 1300 Menschen befragt, die während COVID-19 Masken tragen: Jedem Fünften ist der Juckreiz (Szepietowski 2020) aus eigener Erfahrung bekannt. Je länger die Maske getragen wurde, desto eher kam es zum Juckreiz.
Betroffen waren besonders Menschen mit
– sensibler Haut,
– Atopien, und
– Gesichtsdermatosen (Akne, atopische Dermatitis oder seborrhoisches Ekzem).
Jeder Dritte mit Juckreiz kratzte sich – mit Maske oder nach Abnehmen der Maske – wodurch die Schutzwirkung der Maske sank.
Der Hauttyp ist ein wichtiger Einflussfaktor mit Blick auf die Beschwerden. Menschen, die zu fettiger Haut neigen, können eher akneartige Beschwerden haben, bei den anderen Hauttypen kommt es eher zu Ekzemen oder Neurodermitis.
Regelmäßige Hautpflege wichtig
Die Haut sollte regelmäßig gepflegt werden. Charité-Allergologe und ECARF-Experte Prof. Torsten Zuberbier empfiehlt: „Menschen, die zu Akne neigen, sollten im T-Bereich – also um Nase und Kinn – regelmäßig parallel eine Aknebehandlung durchführen.“ An den Wangen empfiehlt er, eine Gesichtscreme anzuwenden – denn hier ist die Haut trockener, auch bei Menschen, die zu Akne neigen. Im Bereich, der von der Maske bedeckt ist, sollte zudem auf zu fettigen Sonnenschutz verzichtet werden.
Maske wechseln
Wer die Maske nach Gebrauch feucht zerknüllt in die Hosentasche steckt und später noch nicht ganz trocken wieder aufsetzt, schafft einen idealen Nährboden für Bakterien. Sind Bakterien in die Haut eingedrungen, kann es zu eitrigen kleinen Stellen an der Haut kommen. Hier sollten dann auch antibakterielle Cremes verwendet werden. Wichtig ist auch, die Maske regelmäßig zu wechseln, da sich sonst ein Film an Bakterien auf der Innenseite bildet. Die klassischen Einmalmasken werden im medizinischen Bereich normalerweise nach ein bis zwei Stunden gewechselt.
Stoffmasken sollte man mindestens einmal täglich wechseln und dann waschen. Ihre Schutzwirkung ist geringer als die der Einmalmasken.
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Quellen
Bildquelle: Juraj Varga auf Pixabay