Kontaktlinsen bei Allergien: Geht das?

Kontaktlinsen bei Allergien: Geht das?

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Viele Allergiker mit Sehschwäche verzichten auf Kontaktlinsen. In einigen Fällen sorgen die unsichtbaren Sehhilfen aber dafür, dass Allergene aus der Umgebungsluft die Augen weniger reizen. Welche Allergien beeinflussen die Wahl der Sehhilfe und was gilt es zu beachten?

Auf diese Allergien wirken sich Kontaktlinsen aus

Kontaktlinsen haben Vorteile, auf die manch ein Allergiker nur ungern verzichtet. Beim Sport bergen sie im Vergleich zur Brille beispielsweise geringeres Verletzungsrisiko. Wer trotz Allergie aktiv bleiben möchte, scheut den Griff zur Brille oft auch wegen möglicher Beschädigung. Viele Menschen mit Alterssichtigkeit bevorzugen ebenfalls Kontaktlinsen. Multifokale Modelle ersparen ständige Brillen-Wechsel. Allerdings haben einige Allergien Einfluss auf die erforderlichen Eigenschaften passender Kontaktlinsen für Allergiker.

Pollenallergien: Damit sich keine Allergene auf der Linse sammeln, sind Tagesmodelle die beste Wahl.

Hausstaub- und Tierhaarallergien: Auch hier sind Linsen mit kurzer Tragedauer zu empfehlen. Antiallergene Augentropfen können auftretende Symptome abschwächen.

Silikonallergien: Normale Kontaktlinsen enthalten Silikon, wodurch sie für Silkonallergiker ungeeignet sind. Modelle aus Hyaluron sind in diesem Fall eine Alternative.

Konservierungsmittel-Allergien: Konservierungsmittel sind vor allem in Kontaktlinsen-Pflegemitteln enthalten. Wer Tageslinsen verwendet, braucht keine Pflegemittel. Kommen Wochen- oder Monatslinsen zum Einsatz, pflegt man sie mit Peroxidlösungen.

Allergien gegen körpereigene Eiweisse: Bei dieser Sonderform der allergischen Reaktion kann eine gigantopapilläre Konjunktivitis (Art der Bindehautentzündung) auftreten. Allergiker verzichten in diesem Fall lieber vollständig auf die Linsen.

Tipps für Kontaktlinsenträger mit Allergien

Die Augen vieler Allergiker sind gerötet und gereizt, tränen oder verhalten sich lichtempfindlich. Kontaktlinsen sitzen direkt auf der Bindehaut, sie rufen aber nicht automatisch eine zusätzliche Reizung hervor. In vielen Fällen vertragen auch Menschen mit Allergien die unsichtbaren Sehhilfen gut. Einige Pollenallergiker empfinden ihre Modelle beispielsweise nicht als störend, sondern nehmen sie als Schutzschild gegen die Pollen wahr. Empfohlen ist für Allergiker

  • die Entscheidung für Tageslinsen. Einerseits verschmutzen die Kontaktlinsen so nicht und zum anderen brauchen sie keine Pflege. Einige Pflegemittel können die Augen zusätzlich reizen.
  • die regelmäßige Befeuchtung mit Augentropfen (mehrmals täglich).
  • eine Kontaktlinsenpause bei zu starken Reizungen.
  • gründliches Händewaschen beim Einsetzen und Herausnehmen der Linsen. Allergene an den Händen gelangen ansonsten direkt ins Auge.
  • ein 20-minütiger Abstand zwischen dem Eintropfen medizinischer Augentropfen und dem Einsetzen der Linsen.
  • die Verwendung einer Sonnenbrille. So lagern sich weniger Allergene auf den Kontaktlinsen ab.

Titelbild: HQUALITY