Kinder mit Nahrungsmittelallergien und ihre Eltern sind oft in Sorge bzgl. der Risiken eines zufälligen Kontakts mit Nahrungsmittelallergenen. Viele Fragen kommen auf, zum Beispiel: Sollen bestimmte soziale Situationen (z. B. gemeinsam Essen gehen oder feiern) gemieden werden? Ist eine orale Immuntherapie sicher?
Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt, dass eine gezielte kognitive Verhaltenstherapie die mit Nahrungsmittelallergien verbundenen Ängste sowohl bei Kindern als auch bei deren Eltern deutlich senken kann.
Kognitive Verhaltenstherapie mit 5-8 Sitzungen
Zehn Kinder im Alter von 8-12 Jahren (80 % weiblich) nahmen an der Studie teil. Die Kinder hatten eine ärztlich bestätigte IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergie und in diesem Zusammenhang übermäßige Ängste. Die kognitive Verhaltenstherapie umfasste 5-8 Sitzungen, wobei jede Sitzung in der Regel zwischen 30 und 90 Minuten dauerte, je nachdem, ob es sich um eine Gruppen- oder Einzelsitzung handelte. Die Sitzungen wurden von AllergologInnen oder einer psychologisch geschulten Person geleitet.
In jeder Sitzung wurden von der gesamten Gruppe verschiedene abgestufte Expositionen durchgeführt, wie z. B. das Schnuppern am Allergen, das Berühren des Allergens oder das Essen eines unnötigerweise gefürchteten und gemiedenen Lebensmittels, das als Hausaufgabe aufgegeben wurde. Ein oder beide Elternteile von 100 % der Kinder füllten nach der Behandlung einen Fragebogen zur Behandlungszufriedenheit aus.
Verbesserung der Symptome in verschiedenen Bereichen
Obwohl es sich um eine kleine Stichprobe von 10 Kindern handelte, konnten die WissenschaftlerInnen bei 100 % der Kinder und ihrer Eltern anhand verschiedener Quellen (Kind, Eltern, Therapeut) eine Verbesserung der Symptome in verschiedenen Bereichen wie lebensmittelallergiespezifische Ängste, allgemeine Ängste und gesundheitsbezogene Lebensqualität feststellen.
Die Studie umfasste eine Nachuntersuchung über 2-4 Monate nach der aktiven Behandlung, wobei die Ergebnisse darauf hindeuteten, dass die Verbesserungen bestehen blieben.
Nach Ansicht der AutorInnen müssen noch weitere randomisierte Studien zu diesem Thema durchgeführt werden, um die Ergebnisse zu untermauern. Eine kurze gezielte kognitive Verhaltenstherapie könne jedoch in den Praxen von AllergologInnen von Krankenschwestern oder anderen Anbietern durchgeführt werden.
Quelle
American College of Allergy, Asthma, and Immunology. „Children with food allergy-related anxiety can benefit from cognitive behavioral therapy: Study shows exposure-based interventions helps both food allergic children and their parents.“ ScienceDaily.
ScienceDaily, 4 October 2022. www.sciencedaily.com/releases/2022/10/221004104941.htm