Karneval – Wenn Schminke und Co. Allergien auslösen

Karneval – Wenn Schminke und Co. Allergien auslösen

Zuletzt aktualisiert:

Bald sind die Jecken wieder los. In den Karnevalshochburgen wird gefeiert was das Zeug hält und manch einer ist durch seine originelle Kostümierung nicht mehr wiederzuerkennen.

Grelle Schminke, bunte Perücken, gefärbte Haare, auffälliger Modeschmuck…all das gehört zum Karneval dazu, doch nicht selten verderben Hautausschläge und Juckreiz den Spaß am Feiern. Oft sind Konservierungsmittel (z.B. Parabene), Farb- und Duftstoffe in den Karnevalsutensilien die Ursache für die Beschwerden. Modeschmuck ist häufig mit Nickel versetzt und kann bei empfindlichen Personen allergische Hautreaktionen auslösen.

Reizfaktoren für die Haut

Da die Haut im Winter durch Kälte und Heizungsluft ohnehin belastet ist, reizen häufiges Schminken und Abschminken empfindliche Haut besonders. Die abdichtende Schminke für den Karneval irritiert die Haut zudem, da der Schwitzmechanismus dadurch erschwert wird. Fetthaltige Schminke verschlechtert ein möglicherweise ohnehin schon schlechtes Hautbild. Wer einmal eine luftdichte Perücke aufhatte, weiß, dass auch die Kopfhaut extrem schwitzen und jucken kann.

Kontaktallergie vom Spättyp

Ist die Haut bereits vorgeschädigt, können allergieauslösende Substanzen einfacher die Hautbarriere durchdringen. Bei einer entsprechenden Sensibilisierung kommt es dann bei Allergenkontakt zu allergischen Reaktionen. Bei einer Allergie auf Karnevalsutensilien handelt es sich um eine Kontaktallergie, bei der sich eine allergische Reaktion erst spät, ein bis zwei Tage nach dem Feiern, zeigt. Meist sind dabei nicht nur die Hautbereiche betroffen, die mit der allergieauslösenden Substanz in Berührung gekommen sind. Zur Behandlung sollten Betroffene einen Hautarzt aufsuchen, der meist entzündungshemmende, kortisonhaltige Salben verschreibt und bei starkem Juckreiz auch ein Antihistaminikum verordnen kann.

Expertenrat

Experten raten, unter der Schminke eine gut verträgliche Creme aufzutragen, häufiges und großflächiges Schminken zu vermeiden, vor dem Tragen einer Perücke die Haare nicht zu waschen (Talg schützt), hochwertige Produkte mit geringem allergenen Potenzial zu verwenden und zusätzliche Hautreizungen zu unterlassen. Allergiker sollten vor dem Kauf von Schminkprodukten unbedingt im Geschäft die Inhaltsstoffe erfragen, sofern sie nicht direkt auf den Packungen stehen.

Wer sich nicht sicher ist, ob die Schminke taugt, sollte sie testen. Dazu ein bis zwei Tage vor ihrem Einsatz die Schminke auf dem Unterarm (Innenseite) auftragen, mit einem Pflaster abdecken und schauen, ob es nach zwei Tagen zu Hautreaktionen kommt. Falls ja, sollte die Schminke nicht verwendet werden. Alte Produkte (Geruch, Konsistenz) entsorgt man am besten sofort. Bei empfindlicher Haut sollte auf phosphoreszierende Farben verzichtet und Glitter immer nur als Gel oder Creme aufgetragen werden. Wichtig ist auch das gründliche Abschminken.

Bei einer bekannten Allergie auf Inhaltsstoffe in Karnevalsutensilien sollten Betroffene zum Feiern auf allergenfreie Alternativen (Kosmetika, Accessoires) zurückgreifen.

Quellen

gesundheit.de

DAAB