Seit Ende 2014 gilt in Europa verbindlich, dass Restaurants allergene Lebensmittel in ihren Speisen kennzeichnen müssen. Jedes Land ist für die entsprechende Umsetzung dieser Regelung selbst zuständig. Für Allergiker ist es teilweise nicht einfach, an korrekte Informationen über die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln zu kommen. In Restaurants oder Cafés ist oft das Service- oder Küchenpersonal erster Ansprechpartner für Fragen von Gästen. Eine Studie aus Ost-Frankreich zeigte jedoch, dass Mitarbeiter in Restaurants immer noch zu wenig über Lebensmittelallergien und deren Risiken wissen.
Telefonbefragung von Restaurantmitarbeitern
Allergologen kontaktierten Restaurants in Metz und Strasbourg und luden deren Mitarbeiter zu einer Telefonbefragung ein. Die Wissenschaftler interviewten 56 Restaurantbesitzer, vier Restaurantmanager, 28 Mitarbeiter aus dem Service und zwölf Küchenchefs. Von den Befragten hatten 74 % schon eine Schulung zum Thema Lebensmittelhygiene absolviert, davon 14 % eine Schulung speziell über Lebensmittelallergien. 32 % der Interviewten zeigten sich überzeugt, Gästen mit einer Lebensmittelallergie ein „sicheres“ Essen anbieten zu können, 30 % waren sich einigermaßen sicher, dies zu können, 34 % sicher und 4 % trauten sich das eher nicht zu.
Ein Viertel der Teilnehmer war in dem Glauben, dass bei einer allergischen Reaktion Wasser getrunken werden sollte, um das Allergen zu verdünnen. Ebenfalls ein Viertel ging davon aus, dass kleine Mengen des Allergens völlig ohne Risiko aufgenommen werden können. 32 % glaubten, dass durch das Kochen der Lebensmittel deren allergenes Potenzial verschwindet. Besonders erschreckend: 8 % der Teilnehmer waren sich nicht bewusst, dass eine allergische Reaktion zum Tod führen kann.
Fazit
Trotz der verbindlichen Vorgaben ist es nach Ansicht der Autoren für Lebensmittelallergiker immer noch schwierig, risikolos auswärts zu essen. Besitzer von Restaurants und deren Mitarbeiter sollten ihrer Ansicht nach noch besser geschult werden.
Quellen