Insektengiftallergie: Immuntherapie schützt

Insektengiftallergie: Immuntherapie schützt

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Wenn Bienen, Wespen oder Hornissen den Menschen stechen, ist es zwar oft schmerzhaft, aber selten gefährlich. Die Stiche sind nur für Allergikerinnen und Allergiker eine echte Bedrohung. Allergische Reaktionen auf Insektengifte werden durch Eiweiße ausgelöst, die sich im Gift befinden.

Die Symptome einer Insektengiftallergie können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und umfassen lokale Reaktionen wie Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Stichstelle, die einige Stunden oder einige Tage andauern. In einigen Fällen kann die allergische Reaktion schwerwiegender sein und den gesamten Körper betreffen. Es kommt dann zu juckenden Quaddeln auf der Haut sowie zu Juckreiz oder Schwellungen in Bereichen außerhalb der Stichstelle. Besteht eine Insektengiftallergie kann ein einziger Stich schwere, systemische Reaktionen hervorrufen, darunter Atemprobleme, Kreislaufbeschwerden bis hin zum allergischen Schock mit Todesfolge.

Spezifische Immuntherapie

Menschen mit einer ärztlich diagnostizierten (Gespräch, Hauttest, Bluttest) schweren Insektengiftallergie können mit der spezifischen Immuntherapie (SIT) behandelt werden. Wird das Immunsystem über einen längeren Zeitraum (mindestens 3-5 Jahre) mit dem Insektengiftallergen konfrontiert, zeigt der Großteil der Wespengiftallergikerinnen und -allergiker bei einem erneuten Stich keine oder nur noch sehr schwache Reaktionen. Dieser Schutz hält nicht bei allen Betroffenen ein Leben lang. Ggf. kommt dann eine lebenslange Immuntherapie in Betracht.

Über 90 % der durch Insektengift verursachten Anaphylaxien lassen sich nach Einschätzung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) durch Immuntherapie verhindern. Allerdings erhalten bislang nur etwa 10 % der Betroffenen eine solche Therapie.

Immer ein Notfallset bei sich führen

Betroffenen Allergikerinnen und Allergikern wird geraten, immer ein Notfallset für Insektenstiche mit sich zu führen. Notfallsets zur Selbstbehandlung (mit Adrenalin-Autoinjektor, Kortison und Antihistaminikum) können lebensrettend sein bei der Kontrolle der akuten allergischen Stichreaktion. Menschen mit Insektengiftallergie sollten im Alltag zudem Risikosituationen für Insektenstiche meiden.

Stichvermeidung

Wenn klar ist, dass eine Allergie auf das Gift von Wespen oder Bienen vorliegt, ist vor allem auch eine Stichvermeidung wichtig. Zu den hilfreichen Tipps gehört, im Freien nicht barfuß zu laufen, enganliegende Kleidung (mit langen Ärmeln und Hosenbeinen) zu tragen und beim Essen und Trinken vorsichtig zu sein, denn Stiche von Wespen oder Bienen im Mund oder Rachen sind auch für Nicht-Allergiker lebensgefährlich. Die Schwellung kann so stark werden kann, dass sie die Atmung behindert.

Quellen mit weiteren Informationen:

allergie.de

idw-online.de

Titelbild: Rosel Eckstein / pixelio.de