Es gibt eine Reihe von Indikatoren, die darauf hindeuten, dass eine Insektengiftallergie vorliegt. Nach einem Stich haben sich Quaddeln gebildet und Juckreiz ist aufgetreten. Kreislaufprobleme, Übelkeit, Schwindel, Engegefühl in der Brust und Erbrechen waren die Folge. Sind mindestens zwei Symptome in Folge eines Insektenstichs aufgetreten, dann liegt die Vermutung nahe, dass eine Insektengiftallergie vorliegt. Doch was sollte nun passieren?
Abbildung 1: Nach einem Insektenstich juckt die Haut. Meist bilden sich Quaddeln. Für einen Allergiker kann ein Insektenstich gefährliche Folgen haben.
Handelt es sich wirklich um eine Insektengiftallergie?
Wer die eingangs erwähnten Symptome nach einem Insektenstich bemerkt, der könnte an einer Insektengiftallergie leiden. Für weitere Klarheit kann ein Online-Allergietest sorgen. Wenn sich dabei der Verdacht auf eine Insektengiftallergie erhärtet, ist es sinnvoll, einen Haut- oder Bluttest durchführen zu lassen.
- Beim sogenannten Pricktest wird eine stark verdünnte Lösung des Insektengifts auf die Hautoberfläche gegeben. Das Anstechen der obersten Hautschicht lässt das Gift in die Haut eindringen. Bilden sich danach dieselben Quaddeln wie nach einem Insektenstich aufgetreten sind, ist das ein sicheres Indiz für eine Insektengiftallergie. Reagiert der Körper bereits bei diesem Testverfahren stark, sind in der Regel keine weiteren Tests nötig.
- Gibt es nach dem Pricktest nur geringe Hautirritationen, die nicht eindeutig einzuordnen sind, wird in der Regel ein Intrakutantest durchgeführt. Dabei wird das Insektengift nicht nur auf die Haut geträufelt, sondern unter die Hautschicht gespritzt. Ein Allergiker würde nach einem Intrakutantest deutlich stärker reagieren.
Pricktest und Intrakutantest fallen in die Kategorie der Hauttests. Darüber hinaus gibt es auch eine Bluttest-Variante, bei der das Blut auf Antikörper untersucht wird. Der menschliche Körper funktioniert nämlich so, dass Antikörper nach dem Erstkontakt mit dem Allergen gebildet werden. Eine Sensibilisierung gegen das Gift von Bienen und Wespen hat also dann stattgefunden, wenn Antikörper im Blut nachgewiesen wurden.
Wie gefährlich ist eine Insektengiftallergie eigentlich?
Eine Insektengiftallergie kann unerkannt hochgradig gefährlich sein, denn Bienen, Hornissen und Wespen sind überall – und stechen immer dann, wenn sie sich bedroht fühlen. Das kann durch eine unbedachte Handbewegung sein, durch einen Schritt, der direkt das Insekt trifft oder eine andere Unaufmerksamkeit. Unerkannt können die mehr oder weniger schwerwiegend ausfallenden Symptome schnell bedrohlich werden – spätestens dann, wenn einem Engegefühl in der Brust die Atemnot folgt.
Abbildung 2: Ein Allergiker sollte das Notfall-Set immer bei sich tragen – und auch wissen, wie die Produkte darin richtig angewendet werden.
Was ist zu tun, wenn eine Insektengiftallergie festgestellt wurde?
Konnte eine Insektengiftallergie eindeutig nachgewiesen werden, verordnet der zuständige Arzt in der Regel ein Allergie-Notfallset. Darin enthalten sind Präparate, die einem anaphylaktischen Schock vorbeugen können bzw. eine Hilfe darstellen, wenn es zu eben dieser Ausnahmesituation kommt. Zu den wichtigsten drei Medikamenten im Notfall-Set zählen diese Präparate:
- Kortison. Damit lässt sich die allergische Reaktion regulieren, so dass die Schwellung im besten Fall gestoppt werden kann.
- Antihistaminikum. Dabei handelt es sich um ein klassisches Allergiemittel, das im Notfallset in schnell löslicher Form zur Verfügung steht.
- Adrenalin. Eine Fertigspritze mit Adrenalin ist das Mittel, das dann zum Einsatz kommt, wenn Kortison und Antihistaminikum keine abschwellende Wirkung mehr haben. Der Wirkstoff stabilisiert den Blutdruck und den Kreislauf.
Tipp: Wer ein Allergie-Notfallset verordnet bekommt und bei sich tragen muss, sollte im Vorfeld die Anwendung erproben. Während Kortison und Antihistaminikum in Form von Schmelztabletten oder Tropfen leicht einzunehmen sind, sollte die Anwendung des Adrenalin-Pens in Ruhe eingeübt werden. Nur so kann die Anwendung auch nahe eines anaphylaktischen Schocks sicher funktionieren.
Wie verbreitet ist eine Insektengiftallergie?
Der Heuschnupfen ist die mit Abstand am weitesten verbreitete Allergieform, dann erst folgen Nahrungsmittelallergien und Insektengiftallergien. Laut dem Robert Koch Institut lässt sich mit Blick auf die Verteilung etwas Ungewöhnliches beobachten: Bei Kindern, von denen etwa 20 Prozent an einer Allergie leiden, sind vor allem Jungen betroffen. Bei Erwachsenen, von denen etwa 30 Prozent eine allergische Reaktion zeigen, erkranken eher Frauen als Männer.
Abbildung 3: Wespen und Bienen sind nicht per se eine Gefahr. Allerdings kann ihr Gift einen Allergiker in einen anaphylaktischen Schock versetzen.
Tendenziell gilt, dass Kinder weniger gefährdet sind als Erwachsene. Ab dem Alter von 40 Jahren und wenn Erkrankungen der Atemwege hinzukommen, werden auch die Symptome immer stärker. Laut den Daten, die für das Anaphylaxieregister erhoben wurden, ist der Stich eines Insekts der Hauptauslöser für eben diesen lebensgefährlichen Schockzustand. Wer sich gezielt zur Verbreitung von Insektengiftallergien informiert, findet heraus, dass die meisten Menschen zunächst eine lokale allergische Reaktion zeigen – also eine Rötung rund um die Einstichstelle ohne weitere Einschränkungen oder Symptome. In Europa könnten statistischen Erhebungen zufolge bereits bis zu 7,5 Prozent der Bevölkerung mit einer allergischen Reaktion rechnen, deutschlandweit sollen es 5 Prozent sein. Die Tendenz steigt insofern, da ein nur wenig allergiegefährdeter Mensch beim zweiten, dritten, vierten oder fünften Insektenstich deutlich stärker reagieren würde als ein Mensch ohne Insektengiftallergie.
Abbildung 1: pixabay.com © nastya_gepp (CC0 Public Domain)
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