Heuschnupfen: Wann ist es an der Zeit, Medikamente zu nehmen?

Heuschnupfen: Wann ist es an der Zeit, Medikamente zu nehmen?

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Eine laufende und kitzelnde Nase, tränende und juckende Augen sowie Niesattacken: Rund zehn bis zwanzig Prozent aller Menschen in Europa leiden unter Heuschnupfen. Die Überempfindlichkeit gegenüber Blütenpollen kann dabei einschränkend im Alltag sein. Wer sich im Frühjahr und Sommer immer wieder mit heftigen Symptomen herumplagen muss, überlegt es sich unter Umständen zweimal, einen Fuß vor die Haustür zu setzen. Dabei gibt es mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Medikamente und Behandlungsmethoden, die Heuschnupfen-Geplagten dabei helfen können, Symptome zu mildern und damit zu einer verbesserten Lebensqualität führen. Doch wann ist es ratsam, Medikamente gegen Heuschnupfen zu nehmen und wann sollte besser darauf verzichtet werden?

Cetirizin-Saft gilt als besonders verträglich und macht vergleichsweise nicht müde

Cetirizin-Saft ist ein bekanntes Mittel zur Linderung von Heuschnupfen-Symptomen, es ist aber auch zur Behandlung von Nesselsucht geeignet. Bei Cetirizin-Saft handelt es sich um ein H1-Antihistaminikum. Es hemmt die allergieauslösende Wirkung von Histamin im Körper, indem die Rezeptoren blockiert werden. Auch wenn es Cetirizin in Tablettenform zu kaufen gibt, ist die Anwendung als Saft besonders beliebt. Dieser ist nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder ab zwei Jahren geeignet. Cetirizin als Saft wirkt innerhalb von zehn bis dreißig Minuten und garantiert Allergikern damit eine besonders schnelle Linderung von Heuschnupfen-Symptomen. Da die Wirkung bis zu 24 Stunden anhält, ist eine einmalige Einnahme täglich ausreichend. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Medikamenten macht Cetirizin nicht müde und hat generell kaum Nebenwirkungen. Da es sich hierbei um ein sehr mildes Medikament handelt, das überdies rezeptfrei erworben werden kann, ist es auch für Schwangerschaft und Stillzeit geeignet.

Häufig kann mit lokal wirksamen Medikamenten eine schnelle Besserung erzielt werden

Bei einer leichten Allergie bietet es sich häufig an, lokal wirksame Antihistaminika wie Nasensprays oder Augentropfen zu verwenden. Diese zeigen meist eine direkte Wirkung und helfen bei akuten Beschwerden. Personen, bei denen sich die Allergie größtenteils auf Nase oder Augen beschränkt, können mit entsprechenden Produkten schnelle Linderung erfahren. Präparate mit reinigender Wirkung wie Nasenspülsalze hingegen können vorbeugend angewendet oder beispielsweise auch am Abend genutzt werden, um so Allergene aus der Nase zu befördern. Auch pflanzliche Präparate mit ätherischen Ölen wie etwa Eukalyptus-Öl können die Nase reinigen, indem sie festsitzenden Schleim lösen.

Wer sichergehen will, sollte einen Allergietest machen und sich von Arzt und Apotheker beraten lassen

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich vor der Einnahme eines Antihistaminikums oder eines anderen Medikaments jedoch unbedingt von einem Arzt oder Apotheker beraten lassen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die entsprechenden Medikamente auch tatsächlich für diejenige Person geeignet sind. Sinnvoll ist es außerdem, einen Überblick über die allergieauslösenden Pollen zu haben. Aufschluss bietet hierbei ein Allergietest beim Hautarzt oder Allergologen. Wer Symptome bei sich feststellt, sollte diese jedoch nicht einfach ignorieren oder mit Medikamenten überdecken. Unbehandelt oder nicht richtig behandelt kann sich selbst eine einfache Pollenallergie im schlimmsten Fall zu chronischem Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen ausweiten, die das Leben der Betroffenen damit dauerhaft einschränken – und das nicht nur im Frühling und Sommer zur hauptsächlichen Pollenflugzeit.