Hausstaub im Schlafzimmer für Allergiker erträglicher machen

Hausstaub im Schlafzimmer für Allergiker erträglicher machen

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Für gesunde Menschen ist Staub in erster Linie eines: Das lästige Übel, das sich vorzugsweise auf dunklen Möbeln absetzt und es scheinen lässt, als wäre schon ewig nicht geputzt worden. Für Allergiker ist Hausstaub aber nicht nur ein lästiger Schandfleck, sondern ungesund und allergieauslösend. Denn im typischen Hausstaub befinden sich die Hinterlassenschaften von Milben, die beim Einatmen zu einer allergischen Reaktion führen können. Gerade im Schlafzimmer ist dies für Betroffene ein Problem, denn nicht nur die erholsame Nachtruhe leidet, der Staub hat im Schlafraum häufig auch besonders viel Gelegenheit, sich abzusetzen.

Hausstaub HändeAbbildung 1: Hausstaub ist für Allergiker eine Katastrophe – doch wie lässt sich dieser im Schlafzimmer eindämmen?

Regelmäßig Staub wischen

Saugen und Staubwischen sind die wichtigsten Punkte im Kampf gegen den Hausstaub. Allerdings kommt es hier darauf an, wie gesaugt und gewischt wird:

  • Saugen – ein Test ergab im vergangenen Jahr, dass in vielen Haushalten durch das Saugen der Hausstaub erst richtig aufgewirbelt und mit Feinstaub zersetzt in die Luft abgegeben wird. Warum? Das liegt nicht unbedingt an nicht gereinigten oder geleerten Auffangbehältern, sondern eher daran, dass viele Menschen die Feinstaubfilter des Staubsaugers vergessen. Einer dieser Filter befindet sich hinten am Gerät und ist eigentlich dazu gedacht, dass die ausgestoßene Luft gereinigt wird. Wird der Filter jedoch nicht regelmäßig gewechselt oder gereinigt, verteilt sich Feinstaub samt Allergenen in der Atemluft.
  • Staubwischen – selbst elektrostatische Staubwedel halten den Staub nur, wenn sie regelmäßig gewechselt werden – ansonsten verteilen sie den Staub nur in der Luft. Sinnvoller bei einer Allergie ist es, das Staubwischen auf »Großmutters Art« zu versuchen. Der Staub wird mit einem feuchten Tuch von den Oberflächen gewischt und praktisch im Putzeimer beim Auswaschen des Tuchs »ertränkt«. Auf diese Art ist es nicht möglich, den Staub einfach nur unsichtbar zu verteilen. Ein angenehmer Nebeneffekt: Auch Flecken oder Fingerabdrücke werden gleich entfernt.

Ein bis zwei Mal in der Woche sollte das Schlafzimmer unbedingt gesaugt und vom Staub befreit werden. Grundsätzlich ist es zwar unmöglich, staubfrei zu leben, doch lässt sich auf diese Weise die Belastung reduzieren. Weitere Tipps:

  • Bett absaugen – das Bett sollte regelmäßig abgesaugt werden, auch wenn eine Allergieauflage genutzt wird. Für viele Staubsauger gibt es spezielle Aufsätze, die die Matratze reinigen.
  • Bettwäsche – vielen Allergikern hilft es, wenn sie Kissen und Bettwäsche im Trockner bei heißeren Temperaturen durchpusten lassen. Auch so lassen sich Staub und Milbenreste entfernen. Bei Sonnenschein hilft es übrigens, die Bettwäsche regelmäßig draußen in der Sonne zu lagern. Das Sonnenlicht wirkt desinfizierend. Achtung: In der Pollenzeit sollte das Bettzeug nur draußen gelagert werden, wenn keine Pollenallergie vorliegt.

Staubfänger vermeiden

Laminat, Parkett oder auch Fliesen haben sich in den meisten Häusern durchgesetzt. Dennoch haben viele Menschen das Gefühl, dass das alles keine Bodenbeläge für ein kuscheliges Schlafzimmer sind. Daher werden Teppiche oder Läufer genutzt, manchmal auch Teppichboden verlegt. Für gesunde Personen ist das alles kein Problem, doch wer allergisch auf Hausstaub reagiert, sollte diese Staubfänger unbedingt vermeiden:

  • Auslegware – gerade die Auslegware ist problematisch. Da können Betroffene noch so reinlich sein, es ist kaum möglich, dass sich nicht Staub, Schmutz oder auch Milben im Boden absetzen. Zugleich lässt sich der Teppich nur bedingt reinigen.
  • Läufer – sie sind noch die beste Alternative, wenn es neben dem Bett etwas Kuscheliges sein soll. Die Läufer sollten jedoch so klein gehalten sein, dass sie mühelos in die Waschmaschine gesteckt werden können.
  • Teppiche – bei größeren Teppichen gilt dasselbe wie für Auslegwaren: Sie können zwar aufgehoben und somit besser gereinigt werden, dennoch setzt sich Staub und Schmutz ab.

Aber auch abseits des kuscheligen Bodenbelages gibt es im Schlafzimmer allerhand Staubfänger, die zu vermeiden sind:

  • Deko – jegliche Deko, die nicht gut gereinigt werden kann, gehört in diesem Fall nicht ins Schlafzimmer. Das trifft insbesondere dann zu, wenn es sehr viele Dekoartikel sind.
  • Offene Schränke – offene Kleiderschränke, die auch ohne Ankleidezimmer den Anschein erwecken, dass der Kleiderschrank begehbar ist, sind wunderbar – nur nicht im Allergikerhaushalt. Kleidung ist ein absoluter Staubfänger, zumal es durchaus möglich ist, dass Milbenkot beim Saugen aufgewirbelt wird und sich in der Kleidung ablagert.

Raumklima verbessern

Generell ist es so, dass Staub umso leichter aufwirbelt, desto trockener er und die Luft ist. Daher spielt das Raumklima eine wichtige Rolle für Allergiker. Die Raumluft darf auch nicht zu feucht sein, denn dies bedingt nicht nur Schimmel, sondern belastet die Atemwege zusätzlich. Im Schlafzimmer bietet sich eine Luftfeuchtigkeit von um die 50 Prozent an. Ansonsten gilt:

  • Lüften – Allergiker befinden sich häufig in einer Zwickmühle. Viele Hausstauballergiker leiden zudem zusätzlich unter Heuschnupfen, weshalb das Lüften gar nicht so einfach ist. Dennoch sollte der Raum mit weit geöffnetem Fenster zwei Mal täglich gelüftet werden. Tipp: Wer zu dem Fliegengitter während des Lüftens ein feuchtes Baumwolltuch vor das Fenster spannt, hält viel Staub von außen ab.
  • Luftreiniger – auch sie wirken für viele Betroffene. Dabei sollte man den Unterschied zwischen Luftreinigern und Luftwäschern kennen, denn diese haben unterschiedliche Funktionen. Luftwäscher befeuchten beispielsweise die Luft zusätzlich. Beide Arten von Geräten sind zudem oft mit einem Ionisierer ausgestattet. Die Ionisierer leiten die Luft durch ein elektromagnetisches Feld und filtern auf diese Art Staub und Schadstoffe aus ihr heraus. Die Geräte müssen jedoch dauerhaft laufen, damit sie die Luft reinigen können.
  • Pflanzen – Pflanzen sind nicht nur schön anzusehen, sondern sind wahre Schätze im Bereich der Luftreinigung. Etliche Grünpflanzen, beispielsweise Grünlilien, filtern Schadstoffe aus der Luft und verbessern so das Raumklima. Tipp: Auf Pflanzen achten, die zwischendurch abgeduscht werden können. So lässt sich der Staub von den Blättern entfernen.

Staubsauger für Allergiker

Abbildung 2: Staubsauger für Allergiker sollten dringend mit einem Hepa-Filter ausgestattet sein.

Fazit – viele Ansätze, kein Patentrezept

Das korrekte Saugen mit einem sauberen Staubsaugerfilter kann Wunder bewirken und auch das feuchte Staubwischen hilft, dass sich der Staub beim Wischen nicht in der Luft verteilt. Wer zudem untertags in der eigenen Abwesenheit die Luft reinigen möchte, der sollte sich Luftreiniger und Pflanzen in die Wohnung stellen.

Bildquellen:
Abbildung 1: @ Free-Photos (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 2: @ flockine (CC0-Lizenz) / pixabay.com