Experten warnen vor E-Zigaretten und neuen Tabakvaporizern

Experten warnen vor E-Zigaretten und neuen Tabakvaporizern

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Rauchen ist ungesund, sowohl für den Raucher selbst als auch für sein Umfeld. Kinder und Jugendliche sind besonders betroffen, da deren Atemwege und Lungen sich noch entwickeln.

Manch einer glaubt, mit E-Zigaretten eine „gesunde“ Alternative zum herkömmlichen Tabakprodukt zu konsumieren. Experten schlagen jedoch Alarm. Kinder- und Jugendärzte sowie Umweltmediziner warnen vor E-Zigaretten und neuen Tabakvaporizern und verweisen auf gesundheitliche Risiken.

Die Tabakindustrie hat vor längerer Zeit elektronische Zigaretten (E-Zigaretten) auf den Markt gebracht und promotet jüngst verstärkt „rauchfreie Zigaretten“. Bei dieser Variante verdampft das Gerät keine nikotinhaltige Flüssigkeit, sondern erhitzt (nicht verbrennt!) echten Tabak in Form von sog. Tabaksticks. Im Dampf sollen weniger schädliche Stoffe als im Zigarettenrauch sein. Auch der typische Geruch von Zigarettenrauch soll deutlich vermindert sein.

Bundesinstitut für Risikobewertung äußert sich kritisch

Das Bundesinstitut für Risikobewertung äußerte sich kürzlich kritisch zu diesen Produkten, da der Schadstoffausstoß zwar niedriger als bei herkömmlichen Zigaretten ist, aber im Körper von Testpersonen weiterhin ein erhöhter Kohlenmonoxidanteil sowie mutagene und karzinogene Biomarker nachgewiesen werden konnten. Das Suchtpotenzial bleibt im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten das gleiche. Konsumenten von Tabakvaporizern, insbesondere auch Jugendliche, tragen damit ein erhöhtes Risiko, in den „konventionellen“ Tabakkonsum zu rutschen.

E-Shishas mit fruchtigen Aromen

E-Shishas bzw. die zugehörigen Liquids mit fruchtigen oder vanilleartigen Aromen sprechen jugendliche Konsumenten an. In einigen dieser Produkte konnte unter anderem Diacetyl teils in erhöhter Konzentration nachgewiesen werden. Wird Diacetyl über die Atemwege aufgenommen, kann es möglicherweise eine Überempfindlichkeitsreaktion auslösen und darüber hinaus dort schwere Schädigungen verursachen. Zudem steht Diacetyl in Verdacht, krebserregend zu sein. Auch die Rolle der eingesetzten Verneblersubstanzen ist mit Blick auf das Gesundheitsrisiko bisher nicht geklärt.

Fazit

E-Zigaretten, Tabakvaporizer und E-Shishas stellen eine ernst zu nehmende Gefahr gerade für Kinder und Jugendliche dar. Das Suchtpotenzial bleibt im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten das gleiche. Das Abrutschen in eine konventionelle Tabakabhängigkeit ist groß. Obgleich bislang wissenschaftlich belastbare (Langzeit-)Studien zu Krebsrisiken und zu einer möglichen Entwicklung bzw. Verschlimmerung eines Asthma bronchiale und anderer Lungenerkrankungen im Zusammenhang mit den neuen Produkten fehlen, muss sichergestellt sein, dass die vom Gesetzgeber geforderte Altersgrenze von 18 Jahren für die Abgabe von Tabakprodukten bzw. deren Konsum in der Öffentlichkeit auch eingehalten wird.

Quelle und weiterführende Informationen:

Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e. V.