Erdbeeren und Tomaten als Allergieauslöser

Erdbeeren und Tomaten als Allergieauslöser

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Erdbeeren und Tomaten zählen zu den meistverzehrten Frucht- und Gemüsesorten auf der Welt. Birkenpollenallergiker reagieren jedoch allergisch auf Erdbeeren und Tomaten, da diese Proteine enthalten, die dem Hauptallergen aus Birkenpollen ähneln. Aufgrund dieser Ähnlichkeit kann es zu einer Birkenpollen-assoziierten Nahrungsmittelallergie kommen.

Ein Team der Technischen Universität München (TUM) hat geprüft, welche Erdbeer- oder Tomatensorten weniger Allergene enthalten als andere und inwieweit Anbau- oder Zubereitungsmethoden eine Rolle spielen.

Frisches Obst und Gemüse lösen Symptome aus

Etwa 1,5 Prozent der Bevölkerung in Nordeuropa und bis zu 16 Prozent in Italien haben eine Tomatenallergie. Rund 30 Prozent derjenigen, die eine Birkenpollenallergie haben, reagieren allergisch auf Erdbeerfrüchte.

Nahrungsmittelallergiker bekommen Symptome nach dem Verzehr von frischem Obst oder Gemüse. Oft reagiert die Haut (Urtikaria, Dermatitis) oder die Schleimhäute werden gereizt und Schnupfen ausgelöst. Betroffene Allergiker berichten außerdem von Bauchschmerzen.

Verarbeitete Produkte werden häufig vertragen.

Studien untersuchen Proteine

Bekannt ist, dass mehrere Proteine sowohl in Erdbeeren als auch in Tomaten allergische Reaktionen auslösen können. Ziel der zwei jüngst veröffentlichten Studien der TUM war es, ein wichtiges allergieauslösendes Protein in den verschiedenen Erdbeer- und Tomatensorten zu ermitteln.

In beiden Fällen wurden Sorten gewählt, die sich in Größe, Form und Farbe unterscheiden. Zudem wurde der Einfluss der verschiedenen Anbaubedingungen als auch der Verarbeitungsmethoden untersucht. Die Wissenschaftler nahmen an, dass sich der Gehalt des allergieauslösenden Proteins mit der Farbe der reifen Früchte, dem Wachstumszustand und der Verarbeitungsmethode unterscheidet.

Auf die Sorte kommt es an

Sie prüften dreiundzwanzig verschieden farbige Tomatensorten und zwanzig Erdbeersorten unterschiedlicher Größe und Form, um den genetischen Faktor auf die Expression des allergieauslösenden Proteins in den Früchten zu ergründen.

Die anfängliche Annahme der Forscher bestätigte sich: Der Gehalt des Allergens in beiden Fruchtarten schwankte deutlich zwischen den einzelnen Sorten. Zudem konnte die Hitzeempfindlichkeit der Proteine aufgezeigt werden: Wenn die Früchte bei der Trocknung Hitze ausgesetzt wurden, war ihr allergenes Potenzial niedriger. Die Anbaubedingungen (konventionell und ökologisch) hatten hingegen nur eine geringe Auswirkung auf den Allergiegehalt.

Fazit

Die in den Studien untersuchten Proteine können künftig Marker für die Züchtung von hypoallergenen Tomaten- und Erdbeersorten sein.

Quellen

Technische Universität München

Kurze E et al (2018) Effect of tomato variety, cultivation, climate and processing on Sola l 4, an allergen from Solanum lycopersicum, PLOS ONE. DOI: 10.1371/journal.pone.0197971

Kurze E at al (2018) Effect of the strawberry genotype, cultivation and processing on the Fra a 1 allergen content. Nutrients 10 (857). DOI: 10.3390/nu10070857