DAAB-Expertentipps: Ernährung sportlich aktiver Pollenallergiker

DAAB-Expertentipps: Ernährung sportlich aktiver Pollenallergiker

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Sonja Lämmel arbeitet seit 1999 als Diplom-Oecotrophologin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) in Mönchengladbach. Auf allergie.de gibt sie Tipps für eine gesunde Ernährung sportlich aktiver Pollenallergiker:

Auf Kreuzallergien achten

Grundsätzlich gelten für sportlich aktive Pollenallergiker die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für Menschen ohne Pollenallergie. Jeder Pollenallergiker muss auf seine individuell vorhandenen Kreuzallergien achten. Diese können bei circa 60 Prozent der Pollenallergiker auftreten. Welche Lebensmittel dann zum Beispiel nur gekocht verzehrt werden können oder während der Pollensaison oder auch ganzjährig gemieden werden müssen, ist individuell sehr unterschiedlich. Die häufigsten unverträglichen Lebensmittel bei einer Birkenpollenallergie zum Beispiel sind rohe Äpfel, rohe Möhren und Haselnüsse.

Jedes Kribbeln ernst nehmen

Im Rahmen einer Ernährungstherapie können Lebensmittel identifiziert werden, die dem Pollenallergiker Beschwerden machen. Lebensmittel werden nicht präventiv vom Speiseplan gestrichen. Nur die, die auch Beschwerden machen, sollten in der Pollenzeit oder auch darüber hinaus gemieden werden, je nach Verträglichkeitsspektrum. Jedes Kribbeln und jede Schwellung muss allerdings, speziell bei sportlich aktiven Pollenallergikern, ernst genommen werden. Nicht nach dem Motto, „ach das bisschen macht doch nichts…“ Gerade Sport kann die Durchlässigkeit der Schleimhäute für mögliche Allergieauslöser erhöhen. Was kribbelt, kommt raus aus der Ernährung!

Sport als Trigger

Sport kann bei einem Pollenallergiker als Trigger fungieren. Das bedeutet, dass eine Kreuzallergie auf ein Lebensmittel nur in Kombination mit Sport auftritt oder die Reaktionsschwelle, wann der Pollenallergiker reagiert, niedriger ist. Sport regt die Durchblutung an und so können Allergieauslöser schneller wirken. Ein Beispiel: Der Nussriegel mit Haselnüssen wird von Max gut vertragen. Isst er den Riegel aber während der Sportsstunde, treten Reaktionen in Form von Schleimhautkribbeln und Atemnot auf.

Ausreichend trinken

Sportlich aktive Kinder mit Pollenallergie müssen keine spezielle Ernährung beachten oder vorbeugend Lebensmittel meiden. Hier gilt wie beim Erwachsenen, nur was kribbelt oder kratzt im Mund wird gemieden. Wichtig für jeden Sportler und nochmal mehr für sportlich aktive Kinder ist es, ausreichend zu trinken. Ein beliebtes Sportgetränk der Kinder ist die Apfelsaftschorle. Diese sollte unbedingt selber gemischt sein und nur einen kleinen Anteil klaren Apfelsaft enthalten (1Teil Saft – 3 Teile Wasser). Ob und welche Säfte für Kinder mit Pollenallergie verträglich sind, muss natürlich individuell getestet werden. Die meisten Allergieauslöser werden bei der Saftherstellung zerstört bzw. die Allergenität herabgesetzt.

Kindgerechte Ernährung in Kita und Schule

Das Verpflegungsangebot für Kinder sollte einer kindgerechten Ernährung entsprechen. Es gibt keine Ernährungsform, die Kinder vor einer Allergie schützt bzw. die speziell für Pollenallergiker geeignet ist. Abwechslungsreich, von allem etwas, regional und frisch zubereitet sollte sie sein, damit das Immunsystem alles kennenlernt und trainiert wird. Liegt allerdings eine spezielle Allergie vor, dann wird dieses Lebensmittel natürlich in Absprache mit dem Eltern gemieden.

Weitere Informationen: DAAB