Birkenpollenallergie – News zur Diagnostik

Birkenpollenallergie – News zur Diagnostik

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Birken- und Graspollen lösen am häufigsten eine pollenbedingte allergische Rhinitis aus. Fliegen mehr Pollen, gibt es auch mehr Pollenallergien. Jährlich schwankende Pollenmengen und sich überlappende Flugzeiten von Birken- und Gräserpollen machen eine eindeutige Zuordnung von Allergien mit dem jeweils auslösenden Allergen oft schwierig. Hinzu kommen Kreuzreaktionen mit zwei Profilinen (Bet v2 und Phl p 12), die als Panallergene bezeichnet werden und in Pollen mehrerer Pflanzen vorkommen können. Oft täuschen sie ein positives Testergebnis vor.

Patienten mit positivem Pricktest auf Birkenpollen reagieren zum Beispiel nicht unbedingt auf das Hauptbirkenpollenallergen (Bet v1). Die allergischen Symptome können auch durch Kreuzreaktionen auf Graspollenallergene verursacht sein. Ein Forscherteam der Technischen Universität München konnte dies gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Tübingen in einer klinischen Studie zeigen.

Die Forscher gingen dabei der Frage nach, welche Rolle die Kreuzreaktion mit Profilinen bei Birkenpollenallergikern spielt. 433 Patienten zeigten im Pricktest positive Reaktionen auf Bet v 1. Im sich anschließenden IgE-Test waren nur 349 Patienten tatsächlich auf das Haupt-Birkenpollenallergen Bet v 1 sensibilisiert. 44 reagierten auf Bet v 1 und Bet v 2, weitere 15 nur auf Bet v 2.

Pollenallergiker sollten Symptomtagebücher führen

Weitere Tests bestätigten dosisabhängige Kreuzreaktionen. Dabei zeigten vor allem Patienten mit ausschließlicher Sensibilisierung auf Bet v 2 deutlichere Reaktionen auf Allergene von Gräserpollen. Dieser Zusammenhang konnte auch durch den Vergleich der Symptome mit den zeitgleich in der Umgebungsluft gemessenen Pollenkonzentrationen weiter bestätigt werden: Bei den meisten Bet v 2-Sensibilisierten gab es einen Zusammenhang mit vermehrtem Gräserpollenflug. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist eine sichere Allergiediagnose nur über weitere Tests unter Einbezug der Pollenflugdaten möglich. In diesem Zusammenhang sei für Pollenallergiker das Führen von Symptomtagebüchern hilfreich.

Quellen

Wölbing F et al (2016) The clinical relevance of birch pollen profilin cross reactivity in sensitized patients. Allergy Sep. 2. DOI: 10.1111/all.13040 [Epub ahead of print]

Lungeninformationsdienst