Allergische Rhinitis und Migräne bei Kindern

Allergische Rhinitis und Migräne bei Kindern

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Migräne kann bereits in der frühen Kindheit beginnen und bis ins Erwachsenenalter fortbestehen. Taiwanesische Wissenschaftler untersuchten in einer großen Studie das Vorkommen und das Risiko einer Migräneerkrankung bei Kindern mit allergischer Rhinitis. Im Zeitraum von 2000-2007 rekrutierten die Forscher 461.850 Kinder mit einer jüngst diagnostizierten allergischen Rhinitis und 460.718 Kinder ohne allergische Rhinitis für ihre Untersuchung. Ende 2008 schaute man, inwieweit es in beiden Gruppen zu einer Migräneerkrankung gekommen war.

Und das sind die Ergebnisse der Beobachtung: In der Gruppe mit allergischer Rhinitis war das Auftreten von Migräne im Untersuchungszeitraum 3.2-fach höher als in der Vergleichsgruppe ohne allergische Rhinitis. Jungen trugen ein höheres Migränerisiko als Mädchen, ebenso Kinder unter 6 Jahre. Bei Kindern, die wegen ihrer allergischen Rhinitis bis zu 2-mal jährlich beim Arzt vorstellig wurden, trat Migräne deutlich seltener auf als bei Kindern, die deswegen mehr als 4-mal beim Arzt waren. Das Risiko für Kinder mit einer allergischen Rhinitis, eine Migräne zu entwickeln, war innerhalb des ersten Jahres nach der Diagnose „Allergische Rhinitis“ am höchsten. Dabei bekamen die Kinder eher eine Migräne ohne Aura als eine Migräne mit Aura.

Fazit

Bei Kindern mit allergischer Rhinitis kommt Migräne häufiger vor als bei Kindern ohne allergische Rhinitis. Nach Ansicht der Autoren sollten Ärzte genau hinhören, wenn Kinder mit allergischer Rhinitis von Kopfschmerzen berichten, und auch die Möglichkeit einer Migräneerkrankung in Erwägung ziehen.

Int Forum Allergy Rhinol 2015; doi: 10.1002/alr.21654 [Epub ahead of print]