Allergie durch Tonerstaub

Allergie durch Tonerstaub

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Kürzlich entschied das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen: Eine Hautallergie durch Tonerstaub in der Büroluft und an den Akten ist kein Dienstunfall. Ein Finanzsachbearbeiter hatte angegeben, durch den Staub aus Laserdruckern in der Raumluft und an Schriftstücken an einer Kontaktdermatitis erkrankt zu sein und beantragte die Anerkennung als Dienstunfall. Der Arbeitgeber sagte „Nein“ und so landete der Disput vor Gericht. Dieses wiederum argumentierte, dass der Beamte im Vergleich zur übrigen Bevölkerung durch seine Innendienst-Tätigkeit im Finanzamt keinem deutlich höheren oder besonderen Erkrankungsrisiko für eine Hauterkrankung ausgesetzt sei, demnach also auch kein Dienstunfall vorläge.

Abgesehen von der juristischen Fragestellung zeigt der Fall, dass die schon seit mehreren Jahren diskutierte Thematik „Gesundheitliche Risiken durch Tonerstaub“ immer noch nicht eindeutig geklärt zu sein scheint. Wissenschaftler hatten sich bereits in der Vergangenheit eingehend mit den von Laserdruckern ausgehenden möglichen Gesundheitsrisiken (auch Lungenkrebs) beschäftigt und tun dies noch heute.

Milliarden von Nanopartikeln

Fest steht: Viele dieser Geräte stoßen bei laufendem Betrieb Milliarden Nanopartikel aus, die einen bestimmten – entsprechend sensibilisierten – Personenkreis krankmachen können. Die kleinen Partikel gelangen entweder beim Drucken oder direkt aus der Tonerkartusche in die Raumluft. Zum Teil kommen mit den Nanopartikeln auch Chrom, Eisen, Nickel, Zink, Titan oder Brom in die Umgebung. Empfindliche Personen können mit allergischen Beschwerden reagieren, wie etwa Abgeschlagenheit, Husten, tränende Augen und Asthma.

Die moderne Arbeitswelt bemüht sich aufgrund einer Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen in vielen Bereichen, die gesundheitlichen Auswirkungen von Tonerstaub auf Mitarbeiter möglichst gering zu halten. In vielen Firmen wurden Laserdrucker gegen emissionsarme Tintendruckgeräte ausgetauscht oder Filter in Laserdrucker eingebaut. Die gemeinnützige Stiftung nano-Control setzt sich seit 2008 sehr engagiert für das Thema „Gesunde Raumluft“ ein und leistet umfangreiche Aufklärungsarbeit. Auf ihrer Website informiert die Stiftung auch über den Stand der Forschung.

Weitere Hintergrundinformationen zum Thema:

nano-Control, Internationale Stiftung