Ärztliche Handlungsempfehlungen zur Biologika-Therapie bei Allergien in der aktuellen Covid-19-Pandemie

Ärztliche Handlungsempfehlungen zur Biologika-Therapie bei Allergien in der aktuellen Covid-19-Pandemie

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Bei allergischen Erkrankungen stehen immer mehr Antikörper-Therapien (Biologika) zur Verfügung. Diese Behandlung beeinflusst die Immunantwort des Körpers. Viele Allergiker machen sich Gedanken, ob sie ihre Behandlung während der derzeitigen Coronavirus-Pandemie weiterführen oder unterbrechen sollen. Mehrere ärztliche Fachgesellschaften haben dazu vor Kurzem nun Handlungsempfehlungen zur Biologika-Behandlung von Menschen mit Asthma bronchiale, Neurodermitis, chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen oder spontaner Urtikaria herausgegeben.

Demnach sollte eine Behandlung mit Biologika nicht ohne Grund abgebrochen werden. Nach Ansicht der Experten weisen die aktuell zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Daten nicht auf ein erhöhtes Risiko eines schweren COVID-19-Verlaufs bei Allergikern hin. Empfohlen wird daher, die Therapie mit Biologika bei Patienten ohne Infektionsverdacht oder ohne nachgewiesene SARS-CoV-2-Infektion unverändert fortzuführen.

Schwer kontrollierbare allergische und atopische Erkrankungen sollten – so die Experten – durch eine adäquate Bedarfs- und Add-on-Therapie bestmöglich eingestellt werden. Die Einnahme von Kortisontabletten sollte dagegen möglichst vermieden werden. Telemedizinische Ansätze könnten begleitend zur Therapie genutzt werden, um Patienten medizinisch zu beraten.

Bei einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 oder einem begründeten Infektionsverdacht empfehlen die Experten eine weitere individuelle Therapieplanung.

Quellen und weiterführende Informationen

Allergieinformationsdienst

Klimek L. et al (2020) Anwendung von Biologika bei allergischen und Typ-2-entzündlichen Erkrankungen in der aktuellen Covid-19-Pandemie. Allergo J (4)