Junge Erdnussallergiker fühlen sich zu Hause sicher

Junge Erdnussallergiker fühlen sich zu Hause sicher

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Die meisten jungen Menschen wollen sich gerne selbstständig in ihrem Umfeld bewegen und tun dies auch. Dabei besteht immer das Risiko, dass Gesundheitsgefahren nicht richtig erkannt werden. Jugendliche Erdnussallergiker treffen allergierelevante Entscheidungen oft selbst und verbringen in der Regel mehr Zeit mit ihrem Freundeskreis als mit der eigenen Familie. Das Anaphylaxierisiko ist bei diesen Patienten daher besonders hoch.

Dänische Mediziner untersuchten anhand einer Umfrage, inwieweit Patienten, deren Familie und Freunde das Risiko für eine Anaphylaxie richtig einschätzen. Dabei stuften die Teilnehmer mithilfe der Ampelfarben Situationen als sicher (grün), unsicher (gelb) oder hochriskant (rot) ein. Sebastian Lux fasst die Ergebnisse dieser Umfrage in einem Beitrag im Fachmagazin Allergo Journal zusammen.

Unsicheres Gefühl an ungewohnten Orten

Fasst alle der Befragten stuften das eigene Zuhause als sicher ein. Die Schule oder der enge Freundeskreis geben Patienten im Allgemeinen ein sicheres Gefühl, während hingegen ungewohnte Orte wie etwa orientalische Restaurants oder spontane Partys mit Alkohol Unsicherheit auslösen.

Junge Männer und Väter stuften Situationen häufiger als sicher ein als junge Frauen und Mütter. Die Patienten nahmen ein gewisses Risiko in Kauf: 94 Prozent der Patienten hatten ihren Adrenalinautoinjektor (AAI) in hochriskanten Situationen bei sich, aber nur 65 Prozent in als „sicher“ eingeschätzten Situationen. Gerade die als vermeintlich sicher eingestuften Umgebungen könnten so gefährlich werden, wenn zum Beispiel Freunde in einer Notlage nicht fähig sind, den Adrenalinautoinjektor zu bedienen.

Quellen

Lux S (2017) Wo sich junge Erdnussallergiker sicher fühlen – Umfrage unter Patienten sowie deren Familie und Freunden. Allergo J 26 (5): 8

Steensgard A et al (2017) Green, Yellow, and Red risk perception in everyday life – a communication tool. Allergy 72: 1114-1122