Der richtige Beruf für Allergiker

Der richtige Beruf für Allergiker

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Allergien und Asthma gehören hierzulande zu den häufigsten Berufskrankheiten. Eine großangelegte Untersuchung des Robert-Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS-Studie) ergab, dass etwa 30 Prozent der jugendlichen Allergiker (Asthma, Neurodermitis, Heuschnupfen) damit rechnen müssen, ihre Erkrankung ein Leben lang zu haben.

Damit stehen junge Allergiker bei der Berufswahl nicht selten vor einem Problem und brauchen Beratung. Denn die spätere berufliche Tätigkeit kann den Verlauf ihrer allergischen Erkrankung weiter beeinflussen. Allergien und Asthma können sich durch bestimmte Berufe nicht nur verschlechtern, sondern auch neu entstehen. Wissenschaftler empfehlen daher vor dem Berufseinstieg bei einer bestehenden Kontaktallergie oder einer allergischen Sensibilisierung zu prüfen, ob ein Berufsstoff vorliegt, der die Allergie unter Umständen auslöst oder verschlimmert.

Allergiefördernde Berufe

Es gibt Substanzen (natürliche, synthetische), die als mögliche Auslöser von berufsbedingtem Asthma und Allergien gelten. Dementsprechend besteht für folgende Berufe ein hohes Allergie- und Asthmarisiko: Spritzlackierer, Bäcker, Landwirt, Schreiner, Löter, Gesundheitsdienst, Tierarzt, Tierpfleger, Laborpersonal, Küchenpersonal. Bei Kontaktekzemen kommt es darauf an, wie oft die Haut mit den jeweils reizenden Substanzen in Kontakt kommt. Je öfter und intensiver der Kontakt, umso größer ist das Risiko, ein berufsbedingtes irritatives Kontaktekzem zu entwickeln. Tätigkeiten in feuchter Umgebung können die Entstehung eines Handekzems begünstigen, wie etwa bei folgenden Berufen: Friseur, Laborpersonal, Reinigungsfachkräfte, medizinische Berufe, Kosmetiker, Bäcker und Florist.

Berufsberatung für Allergiker

Immer häufiger erkranken Kinder und Jugendliche an Allergien oder Asthma. Die Berufsberatung jugendlicher Allergiker ist daher für den Arbeitsmarkt ein immer wichtiger werdendes Thema. Man schätzt, dass etwa 30.000 Berufsanfänger ihre Ausbildung wegen einer Allergie oder asthmatischen Erkrankung abbrechen müssen. Abgesehen von den persönlichen Existenzsorgen ist die hohe Zahl der Ausbildungsabbrecher auch unter volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten bedenklich. Durch Vorsorgemaßnahmen kann der Entstehung von berufsbedingtem Asthma und Allergien entgegengewirkt werden. Zum Beispiel helfen in gewissen Zeitabständen durchgeführte Vorsorgeuntersuchungen zu Beginn der Ausbildung, mögliche Probleme bei Risikopatienten rechtzeitig zu erkennen.

Nur wenige jugendlichen Allergiker sprechen mit einem Arzt über ihre berufliche Zukunft. Viele diskutieren das Thema mit ihren Eltern. Wird dann ein Beruf ergriffen, der Allergien fördert, ist es oft nicht einfach, eine Alternative oder Umschulungsmaßnahme rechtzeitig in die Wege zu leiten. Demnach sollten auch Ärzte verstärkt in die Berufsberatung junger Allergiker einbezogen werden.

Weitere Informationen zum Thema

MSD Sharp & Dohme GmbH

Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e. V.

Elternratgeber

Atemwegsliga