Allergieauslösende Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners

Allergieauslösende Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners

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Wer gerne in Eichenwäldern unterwegs ist, sollte aufpassen: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners tragen gefährliche Brennhaare, die bei Kontakt zu allergischen Reaktionen führen können. Der Eichenprozessionsspinner liebt warme und trockene Regionen. Besonders weit verbreitet ist er in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Berlin und Nordrhein-Westfalen.

Das Eichenprozessionsspinner-Weibchen fliegt Ende Juli bis Anfang September, macht es sich gerne in Eichen bequem und legt dort ihre Eier. Anfang Mai schlüpfen die Raupen und halten sich in Familienverbänden auf dem Baum auf. Mit Kot und alten Larvenhäuten gefüllte Gespinstnester am Stamm und in Astgabelungen dienen älteren Raupen als Häutungs- und Rückzugsort. Diese Nester können erhebliche Ausmaße annehmen, bis zu einem Meter lang. Von dort aus begeben sich die Raupen auf Nahrungssuche. Dabei können 20 bis 30 Raupen nebeneinander her wandern und über zehn Meter lange Prozessionen bilden.

Allergische Hautreaktionen

Problematisch für die menschliche Gesundheit wird es, wenn der Befall zu stark ist und sich Massen von Raupen auf Bäumen in öffentlichen Grünanlagen, Wäldern oder an Waldrändern tummeln, häuten und verpuppen. Hinzu kommt: Die Raupenhaare brechen leicht und können bei günstigen Witterungsbedingungen durch die Luft über weite Distanzen getragen werden. In der Zeit von Ende Mai bis Ende Juni verlieren die Raupen besonders viele Härchen. Nach Kontakt mit den Raupenhaaren kann es beim Menschen zu allergischen Hautreaktionen kommen (punktuelle Hautrötungen, leichte Schwellungen, Juckreiz, Brennen, Quaddelbildung). Darüber hinaus führen Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare zu Bronchitis, Husten und Asthma. Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündung sind ebenfalls mögliche Begleiterscheinungen. In Einzelfällen kann es zu einem allergischen Schock kommen.

Raupenhaare sind lange haltbar

Zur Verpuppung des Eichenprozessionsspinners kommt es Ende Juni/Anfang Juli. Die Nester können mehrere Jahre erhalten bleiben. Die Gefahr von Allergien beim Menschen bleibt auch dann weiterbestehen, da die alten Larvenhäute nach der Häutung in den Nestern zurückbleiben. Da die Raupenhaare zudem lange haltbar sind, reichern sie sich über eine lange Zeit in der Umgebung, vor allem im Unterholz und in Bodennähe an. Sie kleben dann fest an Kleidung und Schuhen und lösen bei Berührungen immer wieder neue allergische Reaktionen aus.

Wie kann man sich schützen?

Nester und Raupen sollten auf keinen Fall berührt werden. Auch macht es Sinn, sich in Befallsgebieten entsprechend bedeckt zu kleiden, so dass der Kontakt zu Raupenhaaren nicht möglich ist. Wer Nester entdeckt, sollte diese sofort dem zuständigen Gesundheits- oder Gartenamt melden.

Ein aktueller Artikel auf Spiegel Online gibt einen Überblick zum Thema.